Halloween – geisterhaftes Kürbisfest

Roland Engert

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Allgemein

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Halloween

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November geht Jack O´Lantern um. Dem listigen Trunkenbold Jack Oldfield aus Irland ist das sichtbarste Zeichen von Halloween zu verdanken.

Die Legende um Halloween und Jack O´Lantern

Laut einer Sage besuchte ihn der Teufel in seiner Stammbar und wollte ihn holen. Jack Oldfield bat um einen letzten Drink den der Teufel gewährte. Da Jack nicht zahlen konnte, verwandelte sich der Teufel in eine Münze. Jack steckte diese in seinen Geldbeutel in dem sich ein silbernes Kreuz befand. Dadurch konnte sich der Teufel nicht befreien. Jack verhandelte mit dem Teufel und dieser versprach die Seele von Jack Oldfield für die nächsten 10 Jahre nicht zu holen.

Nach 10 Jahren kam der Teufel abermals und besuchte Jack Oldfield. Jack bat um einen letzten Gefallen, er möchte gerne einen Apfel von dem Baum, komme aber nicht hoch. Der Teufel kletterte auf den Baum und pflückte den Apfel. In dieser Zeit schnitzte Jack schnell ein Kreuz in die Rinde und der Teufel war abermals gefangen. Jacks verlangte für die Befreiung, dass der Teufel nie wieder nach seiner Seele verlangt. Der Teufel mußte einwilligen.

Jack starb eines Tages, im Himmel wurde er abgelehnt. Als er an den Pforten der Hölle anklopfte wurde ihm auch dort der Zutritt verweigert. Der Teufel hatte allerdings Mitleid mit Jack der in der ewigen Dunkelheit irrte und gab ihm ein Stück glühende Kohle mit auf den Weg. Jack legte diese in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mit sich führte.

Seit diesen Tagen irrt der Schmied Jack Oldfield, besser bekannt unter Jack O´Lantern mit seiner Rübenlaterne durch die Nacht und wird in dieser Nacht immer wieder gesichtet.

Halloween – die Zuckerrübe ist die Urlaterne

Wie wir aus der obigen Legende erfahren haben, war es kein Kürbis den Jack O´Lantern vor sich her trägt. Es war eine Zuckerrübe, die jetzt nach der Ernte an den Feldrändern zu Bergen aufgeschüttet liegt. Aus der Zuckerrübe wurde erst in Amerika ein Kürbis. Wie so vieles hatten die Iren auch diesen Brauchtum von Jack O´Lantern nach Amerika gebracht. Von dort schwappte Halloween nach Europa.

Halloween – mehr als ausgehöhlte Kürbisse

ausgehöhlter KürbisHalloween ist ein altes keltisches Fest das vor dem später eingeführten Allerheiligen gefeiert wird. Die Kelten feierten ursprünglich  am 31. Oktober das Sommerende. Das neue Jahr beginnt am 1. November. Das Vieh ist im Stall, die Ernte ist eingebracht und die Geister sind auch wieder im Haus.

Um diesen umherirrenden Seelen einen Weg zu leiten gibt es das Laternenfest. So sollen die Geister mit Laternen von den Häusern fortgelockt werden. Begleitet waren diese Laternenfeste von großen Feuern und man orakelte über das nächste Jahr. Geht man in der Geschichte bis etwa 100 nach Christi Geburt zurück, so wird einem das Fest Samhain begegnen, ebenfalls ein keltisches Fest zum Sommerende.

Allerheiligen geht auf das Pantheon in Rom zurück. Dieser Tempel ist allen (auch heidnischen) Göttern gewidmet. Allerheiligen war einst ein Frühjahrsfest und wurde von Papst Gregor III und IV auf den 1. November verlegt. Allerseelen folgt auf Allerheiligen. Dort bittet man für die armen Seelen.

Was hat nun der keltische Brauch Halloween mit Allerheiligen zu tun? Die Kirche war in ihren Anfängen bemüht allen Glaubensrichtungen ein Dach zu geben und versuchte heidnische Bräuche in die Kirche zu integrieren. Im Prinzip hat der keltische Brauch nichts mit der katholischen Kirche gemeinsam. Im Gegenteil, inzwischen ist Halloween für viele Gläubige ein Dorn im Auge.

Halloween verdrängt Traditionen

Halloween wird inzwischen kräftig vermarktet. Es wird, wie bei allen Traditionen die von der Vermarktung aufgegriffen werden, zu einem Freuden, Tanz-, und Trinkfest degradiert. Vielerorts wird bis weit in Allerheiligen gefeiert.

Allerheiligen gehört zu den sogenannten stillen Tagen und ist in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, NRW, Rheinland Pfalz und dem Saarland ein gesetzlicher Feiertag. In den genannten Bundesländern sind somit Tanzveranstaltungen und laute Musik ab Mitternacht verboten. Früher großzügig ausgesprochene Sperrzeitverlängerungen werden in letzter Zeit immer weniger gewährt um den ernsten Hintergrund von Allerheiligen zu unterstreichen.

Auch das Martinisingen um den 10 November herum wird durch Halloween immer weniger, da bereits an Halloween die Kinder von Tür zu Tür gezogen sind. Ob das allerdings so stimmt wage ich zu bezweifeln.

Wer sich etwas mit Verbindung zur anderen Welt beschäftigt wird diese Nacht nicht auslassen. Man sagt, man steht in dieser Nacht ein Stück näher an den Seelen und kann leichter mit ihnen in Verbindung treten.

2 Gedanken zu „Halloween – geisterhaftes Kürbisfest“

  1. vielen Dank für die Infos zum Ursprung des Festes…ich muss morgen arbeiten, obwohl auch in Brandenburg Feiertag ist.
    Macht mir nix 😉

  2. Sehr aufschlußreich und informativ. Bin immer entsetzt, wie wenig wir über die Bräuche wissen, die wir heute zwar noch feiern, aber kaum mehr wissen, wieso, oder wo der Ursprung liegt. Samhain kenne ich, aber Jack O’Latern war mir neu ^_^

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