Holundergelee selber machen

Roland Engert

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Aus der privaten Ecke

erstellt am:

Holunder
Holunder

Ich habe hier einen Holunderbusch. Ich mag diese Büsche, sie sind ein wahrer Schatz. Sie sind eine Bienenweide, sie sind Winterfutter für die Vögel, sie sind gesund.

Holunder lässt sich zu allem möglichen verarbeiten, Saft, Wein, Limonade und manch andere Köstlichkeit. Heute gehts um Holundergelee, eine Köstlichkeit zu Pfannkuchen oder der Weihnachtsbäckerei.

Holundergelee aus dem Dampfentsafter

Ich beschränke mich auf den Dampfentsafter. Es gibt noch die Tuchmethode – darüber kann ich aber nichts sagen.

Holunderdolden sammeln, dabei nicht zu sehr im Korb pressen. Sonst sind die Klamotten unter Umständen schneller eingefärbt als man denkt.

Nach dem sammeln die groben Stile abschneiden, muss aber nicht sein. Ich mache das weil ich dann mehr Früchte in den Dampfentsafter bekomme. Das muss aber nicht sein. Ihr könnt die Dolden wie vom Busch gepflückt werden in den Dampfentsafter geben.

Ich wasche die Dolden vorher, schon alleine um evtl. Schnecken und dergleichen zu entdecken. Nicht dass es dem Gelee schadet, ich finde den Gedanken nicht besonders toll Tiere langsam zu brühen.

Der Dampfentsafter

Der Dampfentsafter besteht aus einem Unterteil in das ca. 1 Liter Wasser kommt. Darauf kommt ein Einsatz in dem später der Saft aufgefangen wird und ganz oben drauf der Fruchtbehälter.

Man kann den Fruchtbehälter ruhig randvoll machen. Man kann auch ein bisschen nachdrücken, gerade bei Holunder. Da gibt es durch die Dolden genug Luftzwischenräume. Aber nicht pressen. der Dampf muss ja auch noch zwischen die Früchte zirkulieren.

Gerät zusammen bauen, einschalten und erstmal Kaffee trinken. Das dauert eine Weile bis da was in Gang kommt. Ca. 40 – 50 Minuten, dann ist der Saft fertig. Allerdings sollte man schon so nach 30 Minuten schauen ob sich schon Saft im Abfüllschlauch gesammelt hat. Ich lasse immer zwischendurch den Saft ab, nicht dass der Behälter überläuft.

WICHTIG – WICHTIG: Kein Zucker zu den Früchten geben. Sonst wird das Gelierergebnis nichts.

Vom Saft zum Gelee

Aus einer kompakten Ladung (etwas beim einfüllen gepresst) gewinnt man ca. 1,5 Liter Saft. Der Saft ist, wie zu erwarten, sehr heiß.

Saft kühl stellen. Warum? Man könnte doch gleich weiter machen mit dem gelieren und würde sich Energie sparen? Energie könnte man sich sparen, aber dann nimmt man dem Gelierzucker die Zeit sich mit dem Saft gut zu vermengen und das Ergebnis wird meistens nicht gut. Das allerdings kenne ich nur vom hören sagen. Wenn das nicht stimmt, schreibt es mir bitte in die Kommentare.

Ist der Saft abgekühlt geht es an das gelieren. Achtet bitte genau auf die Angaben auf der Verpackung des Gelierzuckers. Lieber 50 ml Saft weniger nehmen als zuviel. Ich nehme gerne den Gelierzucker 2:1. Dann ist das ganze nicht zu süß.

Während ihr den Saft mit Gelierzucker erhitzt könnt ihr ein paar Zimtstangen hinzu geben. Das gibt dem Gelee einen guten Geschmack und was winterliches für die kalten Tage. Zimtstangen natürlich vor dem abfüllen in die Gläser heraus fischen. Den Gelee in saubere Gläser abfüllen (es gibt Einfüllhilfen), Deckel drauf – fertig.

Ein auf den Kopf stellen der Gläser ist nicht notwendig. Das ist eine Sache von früher um den Deckel dichter zu bekommen. Das ist heute mit den Gläsern die man kaufen kann nicht mehr nötig.

Nach dem abfüllen der Schock

Der Saft wurde mit dem Gelierzucker entsprechend den Angaben gekocht und abgefüllt. Doch das ganze geliert nicht, ist selbst nach Stunden noch flüssig. Ja, das dauert bei Gelee bis das fest ist. Das ist normal. Ein halber Tag, bis zu einem Tag ist das durchaus möglich. Man kann nachdem die Gläser abgekühlt sind diese in den Kühlschrank stellen. Dann wird das Gelee schneller fest.

Bei mir wurde bisher jedes Glas Gelee fest. Der Nachbar bekam Panik und hat dann angefangen normalen Zucker darunter zu rühren. Das Zeug wird niemals mehr hart und ist nur noch süß. Lasst die Finger davon irgendwie nachzuhelfen. Habt ihr euch an die Mengenangaben auf der Verpackung gehalten (meist wird von 750ml oder 900ml per Packung Gelierzucker gesprochen) wird das fest.

Sollte es wieder erwarten doch nicht richtig gelieren so könnt ihr das halbflüssige Gelee trotzdem verwenden. Entweder zu Pfannkuchen, beim Kuchen backen oder in der Weihnachtsbäckerei.

Kurz zusammen gefasst

  • Eine Ladung Holunderbeeren ergibt im Dampfentsafter ca. 1,5 Liter (eher etwas weniger) Saft.
  • Ohne Zugabe von Zucker entsaften
  • Sich unbedingt an die Mengenangaben auf der Verpackung halten.
  • Kann beim aufkochen zu Gelee mit Zimt verfeinert werden
  • Geduld haben beim gelieren.

Lasst es euch schmecken.

Hier ein Bild des Holunderbusches aus dem Jahre 2013

3 Gedanken zu „Holundergelee selber machen“

  1. Hallo,

    super Beitrag, ich traue es mir aber nicht zu 😉
    Also ich versuch es aber mal mit deiner Anleitung, habe nämlich in meinem Strebergarten auch einen Busch 🙂

  2. Mache regelmäßig Gelee aus allen möglichen Früchten. Meistens gelingt es, wenn es nicht “fest” wird, dann kippe ich es über ein leckeres Eis oder wie Du über Pfannekuchen. Wichtig ist noch, dass man die Gläser stehen lässt, bis der Gelee fest ist, sonst kann es passieren, dass der Deckel hochgeht.

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