Wieder mal unsere Ilse – Botulismus

Roland Engert

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Politik

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Botulismus - Studie wird gestoppt
Botulismus, Fördergelder zur wichtigen Studie wurden gestrichen

Als ich diesen Blog vor über einem Jahr anfing, dachte ich, mach dir ein gemütliches Eckchen. Das ist vorbei, Ilse Aigner hat hier Einzug gehalten. Die Ministerin ist unter anderem zuständig für Verbraucherschutz. Doch die Verbraucher sind ihr zweitrangig. Dank Ilse essen wir Klonfleisch, werden Subventionen verheimlicht und zuletzt eine weitere Lüge, die über Botulismus. Das nur um einige zu nennen. Vermutlich hängt Sie mit Sonnleitner, der Feind der landwirtschaftlichen Entwicklung im poitiven Sinn in der Bar herum.

Er: “Wir brauchen mehr Vertuschung”
Sie: “Das könnte aber einigen Verbrauchern das Leben kosten oder auf die Gesundheit gehen.”
Er:”Schon möglich. Aber noch schlimmer, es könnte ein paar Wählerstimmen, vor allem von der Großlobby kosten.”
Sie:”Achso, ja dann…”
Anders kann ich mir das nicht erklären was diese Frau so in ihrer, hoffentlich letzten Amtszeit, zustande bringt.

Aber zurück zu Botulismus. Was ist das? Genau weiß man das nicht. Jedenfalls erkranken ganze Rinderherden daran. Landwirte, die engen Kontakt haben, erkranken ebenfalls. Die Symptome reichen von Muskelschwund bis hin zu zerstörten Nerven im Darm, die dann einen Stuhlgang verhindern. Mißgebildete Kinder auf den Bauernhöfen sind keine Seltenheit. Botulismus ist lebensbedrohlich.

Ist Botulismus was neues? Nein, vor Jahren schon wurde die Gefahr und dringender Handlungsbedarf erkannt. Die üblichen Sonntagsreden, es muß was geschehen folgten. Wie immer über Jahre hinweg. Bis heute gibt es keine wirksame Therapie. Die Krankheit kann neben Rindern auch von Ratten und Mäusen auf den Menschen übertragen werden.

Botulinum-Toxine gehören zu den stärksten Giften, die es in der Natur gibt. Früher wurde von Fleischvergiftung gesprochen. Tatsächlich kann man sich mit verdorbenen Lebensmitteln eine Botulismusvergiftung einhandeln. Doch Rinder fressen kein Fleisch, ausser man füttert es zum Beispiel in Pulverform hinzu. Botulismus kann sich auch bei falscher Silage entwickeln. Einmal nicht richtig den Gärprozess unter Kontrolle, entwickelt sich das Gift und hält sich sehr lange. Ebenso kann das Bakterium sich im verunreinigtes Kraftfutter befinden. Und da könnte Ilse´s Motivation liegen, ein Tuch des Schweigens über das Thema zu legen.

Irgendwann hat man sich dazu durchgerungen, eine Studie in Auftrag zu geben. Hurra, endlich tut sich etwas. Aber halt, wir haben nicht mit Ilse Aigner gerechnet. Ganz schnell wurden die Fördermittel wieder gestrichen und die Studie mußte eingestellt werden. Das bereits im Jahre 2010.

Fragt man aber beim Landwirtschaftsministerium nach, was sich in Sachen Botulismus tut, erhält man die Antwort: “Wir warten auf das Ergebnis einer Studie, dessen Ergebnis Mitte 2011 vorliegen dürfte.”
Tja, entweder wird massiv gelogen, oder Ilse weiß nicht, was in ihrem Haus vorgeht. Beides passt zu ihr. Neben Atomkraft als Gesundheitsgefährdung betrachte ich Ilse Aigner als die schlimmste Gesundheitsgefahr für die Bürger.

Links:
Sicht aus der landwirtschaftlichen Praxis
Sehenswerter 6 Minutenbeitrag im MDR / Exakt
Animal health mit zusammengetragenen Informationen

Nachtrag: Bei der weiteren Beschäftigung mit dem Thema stieß ich darauf, dass sogar das Fleisch der erkrankten Tiere verkauft werden darf. Ich wünsche einen guten Appetit beim Verzehr eines Stück Fleisches, garniert mit einem Schuß Botulismus.

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