Ein Auto darf nicht bellen

Roland Engert

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Verbraucher

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OhrEine EU-Komission kümmert sich um die Geräusche die ein Auto zu machen hat, bzw. welche Geräusche ein Auto nicht machen darf. Das klingt zunächst etwas seltsam, hat aber in dem Fall seine Richtigkeit. Es geht um geräuschlose E-Autos. Bereits vor über einem Jahr hat sich die UNO darüber Gedanken gemacht.

Elektroautos sind nahezu geräuschlos, vor allem unter 30km/h. Bei dieser Geschwindigkeit ist das Reifenabrollgeräusch verschwindend gering, so dass das Auto geräuschlos dahingleitet. Schnell wird vom Fußgänger oder Radfahrer das Auto überhört und man befürchtet steigende Unfallzahlen. Besonders gefährlich kann das für Blinde oder Sehbehinderte werden, die sich sehr stark an Geräuschen orientieren.

Tatsächlich ist es so, dass wir uns sehr an Geräuschen im Straßenverkehr orientieren. Geräusche warnen uns vor Gefahren. Da unser Blick nach vorne gerichtet ist, können wir optisch nicht mehr wahrnehmen was seitlich oder hinten von uns passiert. Wir können zwar bedingt Bewegungen im seitlichen Bereich wahrnehmen und reagieren, doch die Eindrücke sind vielfältig und der Seitenblick ist begrenzt.

Daher ist es folgerichtig über Geräusche beim Elektroauto nachzudenken. Doch nicht nur die Elektroautos sind geräuschlos unterwegs, auch die Pedelecs sind schnell unterwegs und können durchaus im Stadtverkehr mit dem Auto mithalten. Für Pedelacs sind allerdings keine verpflichtende Geräusche geplant.

Geplant ist, dass das Auto vom anfahren bis 20 km/h automatisch Geräusche erzeugt. Verschiedene Hersteller haben bereits mit Geräuschen experimentiert und bei der IAA vorgestellt. So kommt VW mit einem brüllenden Geräusch daher, die Firma Tesla bietet eine Palette von einem blubbernden V8 bis hin zum spacigen Warpgeräusch. Jeder kann sich nun wie Picard von der Enterprise fühlen (wobei ich betonen möchte, im Weltraum gibt es keine Geräusche zu hören, es fehlt die Luft als Überträger. Daher ist es fraglich, woher man weiß wie die Enterprise klingt. Ja, ich bin manchmal kleinlich).

Allerdings dürfen die Geräusche nicht willkürlich gewählt sein. Ein bellendes Auto begegnet einem katzenfauchendem Auto gefolgt von einem trötendem Elefanten und einem lauten Wasserfall oder vielleicht hinterher gezogenen Konservendosen. Das wäre Kontroproduktiv, daher ist meiner Meinung nach eine Findung über die Geräusche sinnvoll. Es darf aber ruhig etwas leiser sein als die bisherigen Autos.

Wer ganz sicher gehört werden will, der sollte heiraten und sich leere Konservendosen hinter das Auto hängen.

1 Gedanke zu „Ein Auto darf nicht bellen“

  1. Oh Gott, mir graut schon vorm nächste Jamba für Elektroautos. Mit tollen Auto-Tönen im Sparabo, als Download direkt auf den E-Flitzer. Vom Pferdewiehern über quitschende Reifen bis hin zum Technohit.

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