Das WM-Fieber macht auch vor Ostfriesland nicht halt

Roland Engert

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Sich gegen das grassierende Fußballfieber stellen zu wollen, ist in etwa so effektiv wie das Fahrradfahren gegen den Wind, wenn ein Orkan tobt. Auch in Ostfriesland leuchtet es an allen Ecken schwarz-rot-gold und selbst die kleinste Provinzstadt macht Public Viewing.

Emden hui, Aurich pfui: Public Viewing in der Region

Fußball WM 2014
© Stockbyte/Thinkstock

Man kann von der FIFA halten was man will, oder mit den Brasilianern mitfühlen, die seit Monaten mit Demonstrationen auf die unsägliche Geldverschwendung beim Bau teurer Stadien reagieren, während Schulen und Krankenhäuser im Land darben: Sobald das Eröffnungsspiel angepfiffen ist, regiert wieder König Fußball und sämtliche Gespräche drehen sich nur noch um den Hattrick von Thomas Müller, die Formschwäche der Spanier und Cristiano Ronaldos Frisur.

Natürlich ist es auch den vielen Urlaubern an der Nordseeküste gedankt, dass Ostfriesland beim Public Viewing so eifrig dabei ist: Schließlich versprechen viele durstige Urlauberkehlen ordentliche Umsätze in der Gastronomie. Zu wünschen wären rege Umsätze vor allem den mutigen Veranstaltern in Aurich, die nach der Absage der Stadt aufgrund klammer öffentlicher Kassen das finanzielle Risiko für die Public-Viewing-Übertragungen am Rathaus selbst übernommen haben.

In Emden gab es diese Bedenken dagegen nicht: Hier wurde am Hafentor eine 10 m² große LED-Wand aufgebaut, auf der zunächst die Vorrundenspiele der Deutschen zu sehen sind und später die Finalspiele. Für die ganze Krummhörn wurde ein Shuttle Service eingerichtet, sodass das Auto stehen gelassen werden kann. Da ist dann auch noch ein zusätzliches Bier drin. Etliche weitere Public-Viewing-Veranstaltungen gibt es von Dornumersiel bis Langeoog – einfach mal selbst im Internet nachschauen, auf die WM-Fußball braucht niemand verzichten.

Und wer wird Weltmeister?

Kaum eine Frage wird derzeit so oft gestellt. Die Profis tummeln sich bei Internetanbietern wie digibet.com, um ihr Fußball-Wissen bei Wetten in klingende Münze umzusetzen, Freunde und Kollegen gründen lieber Tippgemeinschaften mit oder ohne finanzielle Belohnung für die richtigen Tipps. Einig sind sich dabei die meisten: Gastgeber Brasilien ist der haushohe Favorit, der die Fans im eigenen Land nicht enttäuschen will. Wobei Brasilien eigentlich nie eine schlechte Wette ist, denn kein anderes Land hat den Titel schon so häufig geholt. Spätestens nach dem beeindruckenden Spiel gegen Portugal wird der deutschen Mannschaft allerdings auch wieder einiges zugetraut – ich würde mich nicht wundern, wenn der Pott nach 1990 endlich wieder einmal nach Hause geholt wird.

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2 Gedanken zu „Das WM-Fieber macht auch vor Ostfriesland nicht halt“

  1. Kommentar zum Einstieg: Meiner Meinung nach wird Brasilien durch die Investitionen in die WM(-Stadien, Infrastruktur etc.) viel mehr Geld für z. B. soziale Investitionen verdienen. Egal ob es Protestete im Land gibt, die WM ist immer eine Werbung für das Land und bringt nachhaltig viele Touristen und Einnahmen.

    Mein Tipp für den Titel: Deutschland oder die Niederlande

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