Anonymous ganz anders erlebt Braunschweig. Seit geraumer Zeit werden anonym Spenden verteilt. Immer sind es 20x 500€ Scheine und ein Ausschnitt aus der Braunschweiger Zeitung. Begonnen hat alles mit einem Artikel in der Braunschweiger Zeitung über einen Handtaschenraub. Kurz darauf fand sich ein Briefumschlag ohne Absender mit dem Ausschnitt aus der Zeitung bei der Stiftung Opferhilfe ein.
Bedacht wurden unter anderem bisher: Eine Kita, Kirchengemeinden, die Braunschweiger Tafel, die Sternsinger oder die Suppenküche. Mit heute sind es 19 Einrichtungen, die von dem anonymen Spender profitierten. Insgesamt sind es 190 000€.
Wilde Gerüchte gehen in Braunschweig um, wer der Spender sein könnte. Ob ein moderner Robin Hood, oder eine Person, die gegen Lebensende etwas gutes tun möchte. Die Braunschweiger Zeitung akzeptiert die Anonymität des Spenders und wird nicht recherchieren.
Ebenso wird die Zeitung mit Anfragen überhäuft, doch von dieser oder jener Organisation zu berichten. Anfragen kamen bis aus Bremen. Die Zeitung verweigert sich solcher Anfragen und hält sich an ihren eigenen Kodex.
In Braunschweig werden Stimmen laut, die eine genaue Überprüfung der Herkunft der Gelder verlangen. In der Tat ist es nicht einfach, das Geld ordnungsgemäß zu verbuchen. Dem Segen steht wie so oft das Finanzamt gegenüber. Und da sag noch einer, in Deutschland könne man sich frei entfalten.
Ich für meinen Teil wünsche dem anonymen Spender, dass er noch lange leben möge und möglichst vielen helfen kann. Gerade in unserer heutigen Zeit, wo immer mehr an Hilfen gestrichen werden und Organisationen manchmal nicht mehr wissen, wie sie die nächste Zeit überstehen sollen, ist dieses ein wohltuender und mächtig großer Tropfen auf dem heißen Stein.