ZenMate – anonym surfen mit Google Chrome

Roland Engert

update:

Computer, Internet

erstellt am:

anonym surfen
Anonym surfen

Spätestens seit bekannt werden der NSA und GCHQ Spionageaktivitäten, machen sich viele Sorgen um Anonymität im Internet. Wer will schon von seinen angeblichen Freunden derart behandelt werden. Meine Freunde haben das mit mir nicht gemacht.

Viele Tipps verpuffen da sie für viele einfach zu kompliziert und undurchsichtig sind oder Abzüge am Komfort bedeuten.

Das beste sind “one click” Lösungen, was sich aber nicht immer realisieren lässt. Eine “one click” Lösung gibt es seit kurzem für Nutzer von Google Chrome – ZenMate.

ZenMate – Installation, Funktionsweise, Vorteile, Nachteile

ZenMate ist genauso einfach zu installieren wie jede andere Erweiterung in Google Chrome. Sie ist auch genauso einfach zu deaktivieren oder zu deinstallieren. Zur ersten Aktivierung wird lediglich eine Emailadresse abgefragt.

ZenMate funktioniert ähnlich eines VPN-Dienstes. Bei einem VPN-Dienst wird der gesamte Netzwerkverkehr über mehrere Server umgeleitet und eine Rückverfolgung ist nicht mehr möglich. Dafür muß in aller Regel eine Software (Client) installiert werden und es werden monatliche Gebühren fällig. Das überfordert viele Internetnutzer, bzw. lässt es sich nicht auf jedem Endgerät durchführen.

ZenMate kümmert sich nur um die Daten des Browsers Google Chrome. Weder E-Mailverkehr noch Chatprogramme werden von ZenMate erfasst. Die Browserdaten werden maskiert (Umleitung) und verschlüsselt.

Es gibt mehrere Vorteile dieser Erweiterung. Neben der anonymisierung der Browserdaten kann man, je nach Ländereinstellung, Filme und Videos sehen die in Deutschland gesperrt sind.

ZenMate - Browsersymbol
ZenMate – Browsersymbol

Ist ZenMate aktiv, erscheint neben Adresszeile des Browsers ein grünes Schild. Durch klicken ist es deaktiviert. Ebenso einfach lassen sich Länder einstellen. Ländereinstellungen geben die Anfrage in der Suche und den Datenverkehr eben als solche aus dem eingestellten Land wieder.

Der Nachteil ist eine etwas geringere Geschwindigkeit beim surfen. Bei der Google Bildersuche wird statt der üblichen Darstellung eine Basisversion angezeigt. Ob das bei jeder Verbindung so ist, kann ich nicht sagen. Einfach ZenMate vorübergehend mit einem Klick deaktivieren und es ist wie gewohnt.

Im praktischen Alltag habe ich noch keine Verzögerungen bemerkt.

Kostenfrei – noch

Um unerkannt mit Google Chrome im Internet zu surfen ist diese Version kostenfrei und noch ohne Volumenbegrenzung.

In unbestimmter Zeit soll eine Volumenbegrenzung für die kostenfreie Variante eingeführt werden. Durch die einfache Klickaktivierung und Deaktivierung ist das aber sicherlich nicht das größte Problem. Bei großen Datenmengen (z.B. surfen auf Bilderseiten) kann man die Erweiterung einfach deaktivieren.

Wer lediglich seine Suche im Internet anonymisieren will, ist mit Startpage oder DuckDuckgo gut beraten.

Es gibt Erweiterungen für Google Chrome (Suchbegriff: Hint chip) die nur selektiv anonymisieren, wie Hint. Hint leitet den Datenverkehr automatisch auf ein anderes Land um wenn man auf veröffentlichte Videos zugreifen will die in Deutschland wegen der besonderen Konstellation (strittige und schwebende Verfahren zwischen GEMA und Anbieter) nicht abrufbar sind (Ich empfehle und verlinke Media Hint ausdrücklich nicht, schon alleine wegen der Gesetzeslage – Störerhaftung, Hyperlink). Aber nicht jeder ist damit einverstanden dass ein Privatverein die Gesetzeslage in Deutschland derartig beeinflusst.

ZenMate über obigen Link direkt von der Seite installieren, ober über den Webstore von Google.

6 Gedanken zu „ZenMate – anonym surfen mit Google Chrome“

  1. In der heutigen Zeit nimmt die Verschlüsselung eine immer wichtigere Rolle ein. Da ich mich derzeit selber mit dem Thema beschäftige, bin ich dir dankbar für diese Vorstellung. Gut erklärt und einfach zum Nachmachen. Danke.
    Mach weiter so.

    Schöne Grüße
    Jan

  2. Danke für das Lob. Es ist wirklich einfach zum umsetzen. Vor allem kann man es beliebig ein- und ausschalten und wird nicht ausgebremst wenn man mal große Datenmengen anstehen.

  3. Der Kosten-Faktor wäre echt interessant. Ich finde es immer sehr gewöhnungsbedürftig und folglich auch unangenehm plötzlich Systeme wechseln zu müssen.
    Mal schauen, vielleicht lohnt es sich ja.

  4. Sagen wir so, es sind schon Leute vom Verfassungsschutz über Jahre beobachtet worden oder haben eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen müssen wenn sie die falschen Suchbegriffe eingegeben haben. Von daher kann es bei einer Suche nicht schaden das zu aktivieren. Ist ja nur ein Symbol oben im Browser. Anklicken und ausklicken – fertig. Auch Videos wo die GeMA die Finger drauf hat funktionieren auf einmal.

  5. Das scheint ein sehr interessantes Plugin zu sein. Gibt es das auch für Firefox?
    Bisher habe ich hin und wieder mit dem “Tor Browser” gesurft. Neben einer langsamen Geschwindigkeit hat mich jedoch auch gestört, das zb bei Facebook direkt alle Alarmanlagen anschlugen.

  6. Leider gibt es das für Firefox bisher nicht. Könnte aber sein dass von zen mate bald etwas entwickelt wird.

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