Sind CFDs die richtige Anlageklasse für mich?

Roland Engert

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Allgemein

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Man hört in letzter Zeit immer öfter davon: CFDs (Contracts for Difference, zu Deutsch Differenzkontrakte) versprechen Anlegern hohe Gewinne – gehen aber dementsprechend auch mit einem hohen Risiko einher. Mittlerweile ist auch die BaFin auf CFDs aufmerksam geworden und spielt mit dem Gedanken, diese strenger zu regulieren und eventuell sogar zu verbieten – was Anlegern und vor allem Anbietern aber nicht unbedingt recht sein wird.

CFD
Bild von steinarhovland

Was sind CFDs?

CFDs sind zunächst spekulative Finanzinstrumente, die nicht an regulierten Börsen, sondern „Over the counter“ gehandelt werden. Over the counter ist der Begriff für außerbörslichen Handel. Bei CFDs spekuliert man auf steigende (oder fallende) Kurse einer bestimmten Aktien, Anlageklasse, Rohstoffs, Währung oder Indizes. Dabei handelt man immer mit einem Hebel, das heißt für jeden Punkt, den sich der zugrundeliegende Wert bewegt, bekommt (oder verliert) man ein Vielfaches dessen. So lassen sich auch bei geringen Marktbewegungen große Summen bewegen.

Für wen lohnen sich CFDs?

Entsprechend lässt sich hier auch schon erahnen, für wen CFDs interessant sind: Erfahrene Anleger. Man sollte zumindest schon mal ein paar Aktien gehandelt haben und sich über die Grundlagen – zum Beispiel die Margin-Berechnung oder auch die Bestimmung des Spread – im Klaren sein. Grundsätzlich bieten die meisten Broker auch eine Sektion auf Ihren Webseiten an, in der das entsprechende Wissen vermittelt wird. Wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt, das Wissen auch aufzunehmen.

Weiterhin lohnen sich CFDs vor allem für Anleger, die auch Verluste verschmerzen können. Zwar sind bei CFDs die Gewinnmöglichkeiten nach oben offen, allerdings kann es – bei unvorsichtigem Vorgehen – auch zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Man sollte also nur mit dem Geld handeln, dass man auch bereit ist zu verlieren.

Wie fängt man mit CFDs an?

Wer sich trotzdem für den Handel mit CFDs interessiert sollte sich zu Herzen nehmen, dass Wissen und Information Macht sind. Es ist wichtig, sich zunächst theoretisch mit der Materie zu befassen und im besten Falle mit erfahren Händlern zu diskutieren, zum Beispiel in Foren oder privat. Wenn man sich seine eigene Strategie zurechtgelegt hat, sollte man zunächst mit einem Demokonto ausprobieren, ob die Strategie funktioniert und ob man mit der Plattform zurechtkommt. Durch diese „Trockenübung“ ist man besser auf den Handel mit dem eigenen Geld vorbereitet und bekommt schon mal ein Gefühl dafür, wie der Handel später abläuft.

Wer sich mit dem Handel mit virtuellem Geld sicher fühlt, kann sich daran machen, mit dem eigenen Geld zu handeln. Hier ist es wichtig, dass man sich selbst ein Limit setzt und sich auch konsequent an dieses hält. Außerdem sollte man nicht sein ganzes Geld in einzelnen Trades einsetzen, sondern das Risiko immer streuen.

 

5 Gedanken zu „Sind CFDs die richtige Anlageklasse für mich?“

  1. Ein sehr ausführlicher und hilfreicher Artikel. Vielen Dank dafür. Man kann mit dem Trading tatsächlich eine Menge Geld verdienen, aber auch gleichzeit verlieren. Daher ist es vielleicht keine schlechte Idee, wenn das BaFin zukünftig etwas mehr reguliert.
    VG

  2. Hallo Roland,

    entschuldige, wenn ich ganz indiskret Frage, aber handelst du selber mit CFDs? Mir war das bisher immer zu heiß bzw. das Verlustrisiko zu hoch. Mich würde jedoch mal die Meinung eines aktiven Traders interessieren. Deshalb die Frage, ob du handelst und wie du persönlich dazu stehst.

  3. Ich bin seit rund 2 Jahren an der Börse aktiv und hab mir vor einiger Zeit die CFDs dann auch mal angesehen. Dabei ist es bis heute aber geblieben. Das geht für meinen Geschmack halt zu sehr in Richtung “zocken”.
    Da lege ich mein Geld lieber in Aktien eines anständigen Unternehmens an und lass es dann ein paar Jahre liegen.

  4. Eher nichts für mich, dazu bin ich dann doch zu konservativ. Die aktuelle Zinspolitik hat zumindest den Vorteil, dass alternative Anlagemöglichkeiten auch mal in den Fokus rücken…

  5. Ich habe mir CFDs ebenfalls angeschaut, es war aber nichts für mich. Zumal man beispielsweise eine Aktie auch direkt leerverkaufen kann, da braucht man nicht unbedingt CFDs.
    Was ich noch als eine sinnvolle Alternative vorschlagen kann, sind Optionen. Damit meine ich echte und keine binären Optionen und auch keine Optionsscheine. Wer sich dafür interessiert, kann gerne bei mir im Blog vorbeischauen. Vielleicht findet sich dort das eine oder andere für euch?

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