Wulff und sein Zapfenstreich

Roland Engert

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Politik

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Jedem Bundespräsidenten stehen bestimmte Dinge zu. In der aktiven Zeit wie in der Zeit nach dem aktiven Amt. Dazu gehören zum Beispiel der Ehrensold und ein großer Zapfenstreich zur Verabschiedung. Versagt werden kann das nur, wenn zum Bespiel Rücktritt wegen persönlichem Fehlverhaltens vorliegt.

Rücktritt

Wulff ist aus politischen Gründen zurück getreten, wenn auch die Ursache in privaten Dingen und in seiner politischen Aktivität vor seiner Zeit als Bundespräsident zu suchen ist. Die Vergangenheit holte ihn zunächst in Form der Bildzeitung ein, in deren Fahrwasser war dann der politische Gegner aktiv. Die Glaubwürdigkeit des Bundespräsidenten war angeschlagen und ein Rücktritt folgerichtig.

Soweit ein Vorgang der nicht schön ist, aber vorkommen kann. Wulff hat seinen Rücktritt angetreten der neue Kandidaten für das Bundespräsidentenamt sind gekürt, die Wahl findet am 18. März, dem letzten Tag der 30 – Tagesfrist, statt. Zur Wahl stehen Gauck mit seiner zunächst zweifelhaften Nominierung und Beate Klarsfeld die von den Linken vorgeschlagen wird.

Ehrensold und Zubehör

Wulff steht ein Ehrensold, und Annehmlichkeiten wie Chauffeur mit Dienstwagen, Sekretär und Büro zu. Als letzte Ehrerbietung gibt es den großen Zapfenstreich. Das is tein Abschiedsabend mit festem Ritual, einer Ehrenformation der Bundeswehr inclusive des Bundeswehrorchesters. Wir können das auch als Schlüsselübergabe bezeichnen. Dieses Ritual kennzeichnet einen markanten Schlußpunkt und hat sowas wie eine Reinigungswirkung.

Neben dem Streit um das Ehrensold ist nun auch Streit um den Zapfenstreich entstanden. Die SPD will diesen Zapfenstreich für Wulff streichen. Viele sehen nach wie vor das Amt beschädigt und wollen dass Wulff in Demut und leise von der Bühne verschwindet.

politisches, würdeloses Gezanke

Ich persönlich finde das Gezanke um Ehrensold und Zapfenstreich so nötig wie eine Warze auf der Nase. Man spricht immer von Ehre und Würde die Wulff an den Tag legen soll. Das gleiche gilt natürlich auch für die Kritiker, speziell aus dem politischen Bereich. Es ist nun mal so, dass es so vorgesehen ist. Man kann Regelungen für die Zukunft ändern, aber selbst das ist schwierig. Um Wulff persönliches Fehlverhalten ankreiden zu können, müssen erst Ermittlungen geführt werden, erst dann können Rückschlüsse gezogen werden. Nehmen wir an, es käme bei einer Untersuchung heraus, es wäre nicht gerecht ihm einen Zapfenstreich oder Ehrensold zu verweigern, wie geht man dann damit um? Ein Zapfenstreich nach einem Jahr, nach zwei Jahren?

Wie seht ihr das? Soll Wulff einen großen Zapfenstreich erhalten?

Das Ergebnis der Umfrage war: 17% waren für einen Zapfenstreich, 83% waren gegen einen Zapfenstreich

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