Da gibt es einen sehr gut gemachten Werbefilm über den Bremsassistenten von Mercedes und Mercedes distanziert sich davon. Der Bremsassistent erkennt Hindernisse automatisch und bremst das Fahrzeug ab. In dem Film arbeitet der Bremsassistent selektiv und erkennt vorausschauend gut und böse, wenn man so will.
Die Szene
Ein Mercedes fährt durch ein österreichisches Bergbauerndorf in den Anfangsjahren 1900. Die Idylle zeigt spielende Kinder und eine heile Welt. Kinder rennen über die Straße, der Mercedes nähert sich und bremst rechtzeitig. Im nächsten Schnitt sieht man ein Kind spielend über die Straße rennen und der Mercedes bremst nicht ab und überfährt das Kind. Man hört eine Mutter laut “Adolf” schreien.
In der Schlußszene sieht man wie der Mercedes aus dem Dorf Braunau heraus fährt und sieht Adolf in Form eines Hakenkreuzes auf der Straße liegen.
Der Film ist technisch hervorragend umgesetzt. Die Botschaft: Der Bremsassistent für eine bessere Welt.
Der Film reizt viele zunächst zum lachen und man findet die Idee genial, so auch ich. Mit dem Rückblick auf die Geschichte aus heutiger Zeit eine gelungene Umsetzung.
Auf den zweiten Blick ist der Film makaber, eine Maschine die selektiert und entscheidet was gut und böse ist, ist wahrlich keine schöne Vorstellung. Denn was ist gut und was ist böse?
Wenn Hitler einem frühen Attentat zum Opfer gefallen wäre, was aus heutiger Sicht wünschenswert wäre, wie hätte man den Attentäter gesehen? Hätte es nicht millionenfach Stimmen gegeben die damals gesagt hätten dass Deutschland einen hoffnungsvollen Führer verloren hat? Man weiß es nicht. Nur mit Abstand zur Geschichte lässt sich ein Urteil bilden.
Die Macher
Die Macher sind Studenten der Filmakademie in Ludwigsburg und wurden von Blackpearl Film unterstützt.
Es ist die Abschlußarbeit des Nachwuchstalentes Tobias Haase, der in Cannes bereits Auszeichnungen erhalten hat.
Des weiteren waren beteiligt: Produzenten Lydia Lohse und Holger Bergmann. Animation: Patrick Altmaier. Schnitt: Helmar Jungmann. Kamera: Jan Mettler.
Mercedes hat den Werbespot nicht autorisiert. Die Macher mußten deutliche Hinweise im Film einbauen die darauf hinweisen dass es sich um keinen offiziellen Werbespot von Mercedes handelt.
Zuerst dachte ich, Mercedes ist humorlos, bei weiterem nachdenken hätte ich als Firma mich auch davon distanziert dass es sich um Werbung für das Unternehmen handelt.
Der Film ist eine kreative Meisterleistung. Es ist gut dass es diese Freiheiten gibt, sonst würde es keine kreative Entwicklung geben.