Vom Hippieutensil zum Lifestyleprodukt

Roland Engert

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Allgemein

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Lange Zeit als unabdingbares Zubehör den Hippies zugeordnet, hat sich die Wasserpfeife aus der Schmuddelecke auf den Weg gemacht und wurde zum Lifestyleprodukt.  Aus der Wasserpfeife wurde die Shisha, aus dem Haschraucher wurde ein Tabakgenießer mit Vorliebe zum orientalischen Flair.

Früher und heute

Zu meiner Jugendzeit gab es eine klare gesellschaftliche Linie. Wer lange Haare hat, der war arbeitsscheu, Haschraucher und Hippie. Es war die Zeit als die Beatles und die Rolling Stones als Kontrapunkt zu Peter Alexander und Peter Kraus standen. Ersteren traute man die Wasserpfeife zu, letzteren sicher nicht.

Wer Filmproduktionen aus dieser Zeit sieht, kann der Wasserpfeife immer wieder begegnen, natürlich auf der Seite der Hippies und des ungeordneten Milieus.

Heute findet man in vielen Städten einen Shisha Shop oder eine Shishabar. Das Internet hat sicherlich zur großen Verbreitung beigetragen. Die Shisha findet sich als Schmuckstück und Accessoire im Wohnzimmer oder als Dekoobjekt im Schaufenster wieder. Natürlich wird die Shisha auch gekauft um geraucht zu werden.

Ursprung

Der Ursprung der Shisha wird in Indien vermutet und bestand aus einer Kokosnuss Die heutige Form hat sich in Ägypten entwickelt und von dort aus den arabischen Raum erobert. Sie ist aus der dortigen Kultur nicht mehr wegzudenken.

Gastfreundlichkeit

Gemeinsam eine Wasserpfeife zu rauchen gilt im arabischen Raum als Gastfreundlich und ist wie hierzulande ein Gemeinschaftserlebnis mit einem Hauch orientalischer Ruhe und Gelassenheit. Shisha rauchen bedarf einer gewissen Ruhe und ist nichts für nebenbei und Hektik. Shisha rauchen entschleunigt und bringt Kommunikation in den Alltag. Die Vielfalt der teilweise selbst aufbreiteten Tabake ist breit gefächert. Häufig sind fruchtige Noten anzutreffen und sprechen alle Sinne an.

Leider leiden die gemütlichen Shishabars unter der Nichtraucherregelung und mußten vielfach die Pforten schließen, so dass vielen Shisharauchern nichts anderes übrig bleibt, in den eigenen vier Wänden einen Shishaabend zu verbringen.

Manchmal wird die Shisha als Kulturbotschafterin zwischen den Kulturen bezeichnet. Nichts tun ist mir der Shisha am schönsten.

 

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