Fundstücke auf der Autobahn

Roland Engert

update:

Aus der privaten Ecke

erstellt am:

Fundstücke aufsammeln ist lebensgefährlichGibt es einen Service, der einem zeitnah mitteilt, wo neue und gebrauchte Sachen herrenlos herumliegen? Ja, gibt es. Er nennt sich Verkehrsfunk.

Eine kleine Liste, was in der letzten Zeit so alles auf der Autobahn gefunden wurde:
Couchgarnitur, LKW-Reifen, Autofelgen, Besen, Metallteile, LKW-Plane, Baumaterialien, Bierkasten, Bierbank, Eimer, Kleidung, Gerüstteile, Holzkiste, Gepäckträger und der fast schon übliche Spanngurt.

Man fragt sich unwillkürlich, auf wieviel Rädern fährt der LKW nun weiter und was ist in der Holzkiste.

Ich sehe erheblichen erheblichen Verbesserungsbedarf in diesen Durchsagen, sie sind mir zu oberflächlich. Woher soll ich ohne weitere Details wissen, ob es sich lohnt dorthin zu fahren und die Sachen einzusammeln?

Es kann ja nicht zuviel verlangt sein, dass man bei der Couchgarnitur die Farbe angibt. Toll wäre auch zu wissen, ob es eine komplette Garnitur, bestehend aus 3-Sitzer, 2-Sitzer und Einsitzer ist. Verstehen kann ich, dass man möglicherweise nicht sofort erkennt, ob es sich um Federkern handelt.

Auch bei den Baumaterialien wäre es hilfreich zu wissen, ob es ein aufgeplatzter Sack Zement ist, ober eine Palette mit Dachziegeln. Und extra losfahren um festzustellen, dass die Felge gar nicht auf einen Renault passt, ist ärgerlich.

Also meine Damen und Herren der Verkehrsdurchsage, etwas mehr Detailtiefe wäre doch sehr wünschenswert, sonst holt das Zeug keiner ab.
Gefallen würde mir zum Beispiel: 12Volt Batterie von Varta, ATU Teile für das Auto oder Winterreifen Marke Pirelli. Da weiß man doch, ob man gleich losfahren soll.

Was sonst noch um die Fundstücke herum passiert.

  • Der Politiker, der vor der Armut in Deutschland die Augen verschließen will sagt: Wir leben in einer Überflußgesellschaft
  • Der Bundesinnenminister Friedrich läßt die Teile auf der linken Spur beobachten. Passiert rechts etwas, so ist ihm das egal, dafür ist er nicht zuständig.
  • Der Sicherheitsexperte lässt den Fundort großräumig absperren. Vollsperrung ist sein täglich Brot
  • Der Sorgsame und Vernünftige empfiehlt nicht anzuhalten und die Sachen einzusammeln. Der materielle Zugewinn könnte eine ziemlich kurzfristige Angelegenheit sein.
  • Der Banker hält an und sammelt ein, ihm kann ein materieller Zugewinn nicht kurzfristig genug sein.
  • Der Verkehrsminister Ramsauer stellt sich vor den Haufen, streckt die Hand zum Stopp aus, macht den Grinsemann und erklärt, dass er gerade Leben gerettet hat. Wenn er wüßte, dass irgendein Depp weit vorher ein Schild mit der Aufschrift aufgestellt hat “Bitte nicht überfahren – schmutzt fürchterlich”.
  • Die Polizei jagt den Melder, der beim Verkehrssender angerufen hat. Vermutlich hat er das Handy während der Fahrt bedient.
  • RTL plant eine Realityshow: “Mein Leben auf der Couchgarnitur”
  • Der Querdenker ist sich sicher, dass hier jemand auf der Flucht ist und lediglich Ballast abgeworfen wurde.

Wenn jemand weitere kuriose Fundstücke kennt, bitte in die Kommentare schreiben. Noch ein kleiner Zeitungsbericht aus der Zeit.

4 Gedanken zu „Fundstücke auf der Autobahn“

  1. Fundstücke immer wieder ergibieg …läßt sich so viel draus machen…eine Freundin kam glatt auf die Idee …den alten Teppichfetzen vom Straßenrand holen zu wollen, weil ich nach einem Umzug noch keinen Teppich hatte…”Wird geschrubbt und dann ist er fast wie neu”, meinte sie. Aus Scheiße Bonbon machen…die Kriegsgeneration 😉

  2. Eben im Verkehrsfunk: Teppichrolle.
    Sag deiner Freundin Bescheid, die macht daraus ein Schmuckstückchen. *gg*
    Ich bin aber auch einer, der erstmal versucht, alles irgendwie zu “bewahren”. Mein Traumberuf wäre ja sowas wie Trödler.

    Gestern noch gehört: Tannenbäume auf der Fahrbahn. Das muß wohl ein Biologe gewesen sein, denn es ist nicht einfach bei 150km/h eine Fichte von einer Tanne zu unterscheiden.

  3. ;-)….Trödlerei ist manchmal spannend aber auch eklig ..ich bin nicht meine Freundin…kann auch ohne Teppich leben ha ha ha

  4. Derartiges würde ich auch in Zeitungen und Zeitschriften gut finden. Einerseits natürlich die Wohnungssituation in den Traueranzeigen. Aber noch wichtiger wäre es doch, in XXX Zeitschriften den Familienstand zu nennen. Politiker Bernd, verwitwet, keine Kinder, 4 wichtige Beziehungen, Wohnhaft in … in einem Reihenhaus…
    Das wäre sehr praktisch!
    LG, Angie

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