Maulwurf im Garten

Roland Engert

update:

Aus der privaten Ecke

erstellt am:

Maulwurfhügel

Die erste Arbeit im Garten wird dieses Jahr wohl das entfernen der Maulwurfshügel sein. Ungefähr 300 dieser Erdhaufen hat der Maulwurf seit letztem Herbst produziert.

Soll ich mich über die Haufen nun freuen oder darüber ärgern? Auf der einen Seite sind Maulwürfe ein Indikator für gute Erde. Wäre die Erde schlecht hätte sie keine Regenwürmer, ohne Regenwürmer kein Maulwurf. Denn das ist seine Lieblingsspeise. Diese sammelt er in unterirdischen Kammern. Damit diese nicht verfaulen lähmt er diese mit einem Biss. So liegen die Regenwürmer in der Vorratskammer und warten auf den Tag an dem sie gefressen werden.

Auf der anderen Seite ist es eine Menge Arbeit die Maulwurfhügel zu entfernen. Doch das alleine ist es nicht, die Wiese ist uneben und durch eingestürzte Maulwurfsgänge gibt es jede Menge Stolperfallen. Wenn er nur in dem Bereich bleiben würde, den wir nicht nutzen, sondern der Natur “frei gegeben” haben.

Mir persönlich wäre es lieber, der Maulwurf lässt mir meine Regenwürmer, denn die braucht die Erde tatsächlich.

Die Namensgebung Maulwurf kommt nicht daher, dass der Maulwurf die Erde mit dem Maul aus der Erde schiebt, sondern das Wort Maul leitet sich von dem alten Wort “Molte” für Erde ab. Frei übersetzt könnte man auch zum Maulwurf “Erdwerfer” sagen.

Darf man den Maulwurf bekämpfen?

Ja – bedingt. Der Maulwurf ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt. Darunter fallen alle Säugetiere in Deutschland. Es gibt also keinen besonderen Maulwurfschutz, denn der Maulwurf ist weder gefährdet noch einen besonderen Landstrich begrenzt.

Das bedeutet, dass der Maulwurf nur mit beschränkten Mitteln bekämpft werden darf. Diesen Schutz genießen andere Säugetiere wie die Wühlmaus nicht. Wieso diese nicht unter den Schutz der Säugetiere fallen ist mir bei meinen Recherchen nicht klar geworden. Zumal ich Begriffe wie Unkraut oder Ungeziefer ablehne. Das sind Begriffe die aus dem Bereich der Kosten- Nutzenrechnung stammen und nichts mit Würdigung eines Wesens, ob Tier oder Pflanze, zu tun haben.

Die Bekämpfung – Genehmigung erforderlich

Ist der Maulwurf tatsächlich ein Problem? Oder sollte man ihn nicht eher als Mitbewohner betrachten der einfach dazu gehört? Laut Verordnung und nach Wünschen des Tierschutzes sollte man es hinnehmen so wie es ist. Doch es gibt Ausnahmen. Diese Ausnahmen sind einzeln in der Unteren Naturschutzbehörde zu beantragen. Diese Behörde, bzw. ein Fachbetrieb nimmt dann die Bekämpfung vor.

Diese Ausnahmen wird eine Privatperson nicht bekommen. Wo allerdings wirtschaftliche Interessen dahinter stehen gibt es diese Ausnahmen. So darf zum Beispiel der Maulwurf auf einem Fußballfeld mit Gas bekämpft werden. Dieses ist mit Tötung gleich zu setzen.

Für den Privatmann und auch häufig dem Landwirt bleibt die Bekämpfung mit konventionellen Mitteln, sofern man ihn tatsächlich vertreiben möchte oder ihn in die Grenzen weisen muß.

Legale Maulwurfsbekämpfung

Wir das Wort schon sagt, es ist ein Kampf und der ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Es sind keine Fallen, Schußapparate oder Gifte wie bei der Wühlmaus erlaubt.

  • Erschütterung

Erschütterungen und Vibrationen mag der Maulwurf überhaupt nicht. Deshalb werden auf bespielten Fußballfeldern selten Maulwürfshügel zu finden sein. Über einen milden Winter hingegen sucht auch der Maulwurf die Fußballfelder auf und Stolperfallen für den Frühjahr sind garantiert.

Jetzt einen Rüttler aufstellen und diesen Tag und Nacht auf die Wiese zu stellen ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Davon abgesehen würde der Boden enorm leiden und sich verschlechtern. Eine Verdichtung würde stattfinden die dann auch den Regenwürmern das Leben schwer oder unmöglich macht (siehe auch: Verdichtung durch schwere Landwirtschaftsmaschinen).

Vielmehr reicht es aus, wenn die Wiese regelmäßig benutzt wird. Als weitere Hilfsmaßnahme kann man einen Holzpfahl in den Maulwurfshügel schlagen und an diesem regelmäßig dagegem schlagen, bzw. in Windlagen einen Holzknüppel daran befestigen der gegen den Holzstab schlägt.

Häufiges Rasenmähen ist ebenfalls eine Erschütterung die der Maulwurf nicht mag.

  • Gerüche

Der Geruchssinn des Maulwurfs ist enorm ausgeprägt. Dadurch dass er blind ist, ist der Geruch eines seiner Hauptorientierungssinne.

Im Geschäften für Gartenzubehör kann man sich Granulate kaufen die in den geöffneten Maulwurfshügel eingestreut werden. Macht man das an verschiedenen Stellen so durchziehen die Gerüche des Granulates das weit verzweigte System. Auf Dauer wird der Maulwurf das Weite suchen.

Als sehr erfolgreich hat sich Buttersäure erwiesen. Der Umgang damit ist nicht ungefährlich und es stinkt gewaltig. Dabei wird die Buttersäure auf einen kleinen Stofffetzen aufgebracht und in den Gang geschoben. Auf keinen Fall die Säure pur in den Boden kippen.

Bei all den Maßnahmen ist immer darauf zu achten ob man Haustiere hat und diese dabei zu Schaden kommen könnten. Die einfachste Methode ist abwarten. Die Aktivität lässt im Laufe des Jahres nach und er verschwindet bis zum Winter.

Natürliche Feinde

Der Maulwurf hat natürliche Feinde. Das sind Mäusebussarde, Rabenvögel, Eulen, Katzen, Hunde, Fuchs und Marder, gelegentlich auch Wildschweine. Doch wer Wildschweine in seinem Garten hat, der wünscht sich einen Maulwurfshügel als das wesentlich kleinere Übel. Als weiterer natürlicher Feind ist Hochwasser zu nennen.

Ökologischer Nutzen

Wer sich nicht damit anfreunden kann einen Maulwurf in seinem Garten zu haben, der soll sich die Nutzenseite ansehen. Ein Maulwurf vertilgt nicht nur Würmer, sondern Schnecken und eine Unmenge an Insekten.

Zudem lockert er den Boden auf und bereitet mit seinen Erdgängen häufig die Nisthöhlen für Erdhummeln vor, natürlich unwissentlich.

7 Gedanken zu „Maulwurf im Garten“

  1. Wie Sie wissen ist es VERBOTEN Maulwürfe zu TÖTEN!

    Jeder geplagte Gartenfreund und Gartenbesitzer darf die Maulwürfe von seinem Grundstück vertreiben.
    Am besten geht das mit dem Maulwurf-Verdufter in der Geruchsvergrämer-Kartusche (ähnlich der Silikonkartusche).
    Sie ist sehr einfach zu Handhaben und wird bei Bodenimpfungen in und rund um den Maulwurfshügel eingesetzt.
    Wenn Sie sich noch das E-Bock -Der Maulwurfbekämpfer Ratgeber- holen sind Sie gut ausgerüstet für die Maulwurfvertreibung.
    Darin finden Sie Anwendung- und Vorgehenshinweise wie man am schnellsten den Maulwurf in 1 bis 2 Tagen vom eigenen Grundstück vertreibt. Weitere sehr nützliche Informationen wie z.B. Zeichnungsvorlagen zur Bodenimpfung und zum vorbeugenden Einsatz etc. Durch Eingabe des E-Buchtitels im www oder http://www.maulwurfverdufter24.de werden Sie zur Seite geleitet.

  2. Mahlzeit Roland,

    nur ein Gruß und viel Spaß mit Deinen Maulwurfshaufen 😉 300 sind eine ordentliche Menge, das riecht nach schwerer Problem-arbeit.

    lg
    Susi

  3. Das wird eine Menge Arbeit. Im Grunde mag ich ja die Maulwürfe. Aber ohne einzuknicken kann man kaum über die Wiese gehen.

  4. Auch wir hatten eine ganze Menge Maulwurfshügel, bis zum Augenblick, als wir einen Hund bekommen haben. Gesehen haben wir es nie, dass der Hund auch nur einen Maulwurf getötet hat, jedoch scheint alleine die Anwesenheit unseres Hundes die Maulwürfe zu vertreiben :).

  5. Wir haben hier 4 Hunde, davon 2 Doggen. Die sollten genug Theater machen. Ich denke das Grundstück ist zu groß um Wirkung zu zeigen. Ein anderer Grund kann der sein, dass der Maulwurf gar keine richtige Fluchtmöglichkeit hat. Von 2 Seiten ist das Grundstück mit Wassergräben umgeben, die andere Seite ist ein Deich und die letzte Seite ist für den Maulwurf hart zu durchwühlen. Er harrt einfach aus bis es dunkel ist. *gg*

  6. Hallo Roland,

    nur ein Gruß aus Chemnitz und viel Spaß mit Deinen Maulwurfshaufen. WOW 300 sind ja eine ordentliche Menge, das riecht nach viel Arbeit.

    lg
    Susi

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