Deichjournal 23 / 2015

Roland Engert

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Deichjournal

erstellt am:

Plattfrosch
Das kommt davon

Der Sommer hat nun seit Donnerstag mittag Einzug gehalten, kurz davor noch Sturm und Regen. Nach einem heißen Tag am Freitag hat der Sommer sich auf ein normales Maß reduziert, nicht zu heiß, leicht windig. So kann es gerne weiter gehen.

Westerwoldsche Aa, radfahren, angeln

Fuß- und Radfahrerbrücke über die Aa
Fuß- und Radfahrerbrücke über die Aa

Als ich das vor Jahren das erste mal las dachte ich auch, was ist das? Teilweise wird das auch Westerwoldsche A geschrieben. A oder Aa (nicht a-a) ist ein Fluss in den Niederlanden der hier teilweise die Grenze zwischen Niederlande und Deutschland markiert und in den Dollart mündet. In den Niederlanden selbst verläuft der Fluss dann weiter ins Landesinnere.

Da ich eine Angelkarte für die Niederlande habe, ist das sicher ein Fluss an dem ich angeln gehe. Daher habe ich mir den etwas angesehen. Sehr angenehm – es führt ein Radweg neben dem Fluss. So kann man schnell die verschiedensten Stellen erreichen. Seien es schöne Stege oder abgeschiedene Altarme.

Fährt man in die andere Richtung kommt man unter eine Autobahnbrücke durch die hochklappt wird wenn denn ein Schiff (Hausboot, kleiner Kahn – größere Boote gehen nicht auf dem Fluss) entlang fährt. Auch hier tolle Stellen zum angeln. Übrigens führt der Rad- und Wanderweg auch unter die Autobahn durch. Dazu hat man extra einen breiten hölzernen Steg unter die Autobahn hindurch gebaut.

Eine tolle Ecke dort, mich hat auch das Radfieber gepackt.

Wühlmaus

Wir haben eine hyperaktive Wühlmaus vor dem Haus. Die hat einen Teil der Pflastersteine unterhöhlt. Richtig sichtbar wurde das erst als ich alles Holz mal weg geräumt habe. Es blieb nichts anderes übrig als in dem Bereich alle Pflastersteine heraus zu nehmen und neu zu verlegen. Ich wurde nicht an einem Tag fertig. Am nächsten Tag hat die das frisch verlegte schon wieder unterhöhlt.

Nun habe ich Drahtsperren eingebaut. Sie wühlt sich nun bis zur Drahtsperre und versucht weiter zu kommen. Dabei wirft sie einen großen Haufen Sand auf da wo ich noch nicht gepflastert habe. Sie scheint unbedingt ihren alten Weg haben zu wollen. Der Rest wird nun kommende Woche gepflastert und ebenfalls mit Drahtsperren versehen. sie hat genug Platz unter meinem Schuppen und kann sich dort austoben. Da wird ihr nicht nachgestellt und kein Raubtier erwischt sie dort.

Das Pflaster ist zum Teil bis zu 20cm abgesackt. Ich bin also kein Wühlmaushasser, es nimmt gefährliche Zustände an. Wäre ja gelacht wenn ich mit der Maus nicht fertig werde. Übrigens: Die Maus schaute unter dem Schuppen hervor und sah mir bei der Arbeit zu.

Garten – ostfriesische Palme

ostfriesische_Palme
ostfriesische Palme – 7.6.2015

Dieses Jahr habe ich ein besonderes Auge auf die ostfriesische Palme. Daneben ziehe ich gerade noch Kürbis, Inkagurke und verschiedenen Tabak groß.

Die ostfriesische Palme ist eine alte Kulturpflanze in Ostfriesland. Allerdings findet sie sich kaum mehr in den Gärten. Selbst alte Ostfriesen haben kein Saatgut mehr, denn das Saatgut gibt es offiziell nicht mehr zu kaufen. Die EU hat diese Pflanze als nicht wichtig eingestuft. Somit darf damit auch kein Handel betrieben werden und verschwindet somit aus dem Blickfeld der Gärtner. Es darf aber noch der nicht gewerbliche Vertrieb gemacht werden, sprich der Verkauf als Erhaltersaatgut. Das geht dann häufig von gemeinnützigen Vereinen wie den Dreschflegel aus.

Große Sorten werden bis 1,80m hoch. So ab September kann man die äußeren Blätter als Tierfutter verwenden. Die zarten Blätter werden frühestens nach dem ersten Frost geerntet und können bis in den Frühjahr geerntet werden. Im Frühjahr beginnt die Blüte und anschließend kann man den Samen ernten und neu ansäen. Die zu dieser Zeit neu austreibenden Blätter kann man ebenfalls in der Küche zubereiten. Den dicken Strunk kann man als Feuerholz verwenden. Früher hat man noch aus dem Mark des dicken Stengels Mahlzeiten zubereitet. Näheres im PDF von Dreschflegel über den Grünkohl. Der Deutschlandfunk hat auch über den Grünkohl und den Kampf um die Erhaltung einen Bericht veröffentlicht.

Mit ihren 8cm glaubt man nicht dass diese Sorte noch viele Zentimeter vor sich hat.

Hundegewusel

Unsere kleinen Hunde waren beim scheren.

Chico sieht nun ganz anders aus, noch goldiger, noch welpiger. Leider habe ich noch kein gutes Foto, das nächste mal bestimmt.

Melo unser Renntier hat bei einem Tag des Hundes Platz 2 in Sachen Schnelligkeit erreicht. Er war abgelenkt und startete erst spät.

Lilie, mein Doggenmädel gibt bei Hitze die Dauerschläferin ab. Will man Gassi gehen ist die Freude riesig. Geht man eine ihr altbekannte Strecke, lässt sie bereits nach wenigen Metern nach und es wird ihr langweilig. Dieser Dame muss man ständig neues bieten.

Hier ein Filmchen von Melo und Chico

Ende Gelände

Das wars wieder für diese Woche. Der Deichjournal nun mit wöchentlichen Fotos meiner ostfriesischen Palme. Wir bitten um freundliche Beachtung unserer Sponsoren 😉
Lilie das Doggenmädel

11 Gedanken zu „Deichjournal 23 / 2015“

  1. Super geschriebener Artikel, da macht das Lesen wirklich Spaß! Hat mir gefallen dir auf deinen Reisen zu “begleiten”. Vor Allem der Teil in dem es ums Angeln, eine meiner großen Leidenschaften geht ,hat mir ganz besonders gut gefallen. Meine Jungs und ich sind seit Jahren begeisterte Angler, Touren auf dem Waal und gerne auch im Grenzgewässer sind deshalb keine Seltenheit! Auch die Aa ist uns nicht unbekannt und ein gern angepeiltes Reiseziel. Schön, dass du trotz deiner geographischen Entfernung zu den schönen Angeplätzen in Holland, trotzdem gerne herkommst. Vielleicht sieht man sich ja mal auf einer Angeltour! Wäre doch der Knaller :).

    LG Markus

  2. Ich sprech platt – haha- typisch Roland
    Bei der Hitze toben die beiden noch rum? Phuu wäre nichts für unsere beiden. Die stinken grauslig, aber scheren geht nicht. Rana würde wegen der lauten Maschine ausflippen. Also Lechschlammwasser und weiterstinken …
    Wenn du angeln gehst — ich könnte momentan kleine Fische gebrauchen. so drei Zentimeter all inclusive. Wenns geht lebend. Gänsesägeraufzucht. Dafür will natürlich keiner seine Anzuchtfische abgeben (Okay verstehe ich auch).
    Die beiden wurden mitten auf dem Hauptplatz gefunden und landeten auf Umwegen bei mir.
    gewittrige Grüße aus Bayern

  3. … ich finde ja das mit der ostfriesischen Palme interessant, und frage mich gerade, ob die in Bayern wohl auch gedeihen würde? Wir haben’s hier halt immer Extrem. Entweder extrem heiß, kalt, trocken oder naß – oder alles gleichzeitig (die Zeit, wo Urlauber unsere Krankenhäuser in Anspruch nehmen) 😉

  4. Da kommt es aber auch darauf an wo man in BY wohnt. Bin ja dort geboren und habe fast 50 Jahre dort gelebt.
    Aber klar würde die Palme auch in BY wachsen, denke ich mal. Kohl ist ein dankbares Gemüse. Eine Nachfrage bei Dreschflegel oder Homburger Landgarten kann da vielleicht letztendlich Auskunft geben. Meist entdeckt man wenn man auf deren Seiten ist noch viel interessante andere Sachen 🙂

  5. Habe jetzt mal ne Anfrage gestartet ob die O-Palme hier auch wachsen würde. Wäre doch auch ein alternativer Sichtschutz im Winter … Aber ich denke, dafür hat es hier zuviel Schnee. Einen Versuch wäre es aber auf alle Fälle wert, oder?

  6. Also anscheinend kann man die ostfriesische Palme auch in Bayern anpflanzen. Wir haben hier zwar mehr Schnee, dafür aber weniger Frost. Ich habe bereits bestellt und wir werden sehen wo er schneller wächst. Wobei ich ja erst ansäen muss …
    Grüße aus dem Novembernebligen Teil Bayerns

  7. Da bin ich ja gespannt 🙂 Ob das noch so recht hinhaut mit dem ansäen? Könnte aber noch gut klappen. Spannend – gefällt mir.

  8. Wir sind hier in der Oberpfalz (2 km von der Tschechischen Grenze entfernt), und haben im Winter deshalb ebenfalls böhmische Verhältnisse.
    Ich werd’ mir aber so Samen besorgen, und es einfach mal auf ‘nem etwas geschützteren Stück meines Wildgartens testen (hier in Bayern muß man ja auch hin- und wieder zur allgemeinen Belustigung beitragen). Wird’s also nix, lachen sie nur. Wird’s was, lache ich – brenne aber kurz darauf auf dem Marktplatz. Ist aber egal, ich mags heiß ^_^

    Tabak hab ich auch vor, aber da muß ich erst ‘n Fleckchen Topinambur roden für… :-/

  9. Auch da bin ich gespannt ob es funktioniert. Die ostfriesische Palme ist einiges gewöhnt, vor allem Wind 🙂 Für den Kohl passt es noch, aber für Tabak ist es schon recht spät. Man kann aber vorgezogene Pflanzen kaufen. Gibt es einige Anbieter. Ich drücke die Daumen für deinen Wildgarten – möge der Dorfbevölkerung das Holz zum verbrennen ausgehen 🙂

  10. … na gut, dass sie hier im Dorf schon einiges von mir gewöhnt sind. Zum Beispiel den bunt gewebten Sichtschutz. Unkraut im Garten: “das ißt du? – klar doch Girsch ist gesund, probier mal – neee lieber nicht …”
    Die Samen sollen schnell aufgehen hat es geheißen, also dauert dann nur ein paar Tage bei der Witterung, der Rest ist wachsen – wachsen – wachsen.
    Tja Bo, da kannst du deinen Leuten doch gleich sagen, dass sie mit dem Verbrennen doch warten könnten bis der Strunk kahl gefuttert ist
    Lieben Gruß

  11. Ja klar… ich bring denen noch das Feuerholz…lol. Nee, lieber dresche ich solange mit den Stengeln auf sie ein, bis sie Palmen-Gedichte flöten.
    Girsch ist unglaublich gesund – wissen nur die wenigsten. Hab auch Beinwell und Knoblauchranke im Graten… und mit den 3 Unkräutlern mache ich mir manchmal sogar vor Ort, nen leckeren Salat. Da ich aber – vor den neugierigen Augen anderer – seltsamerweise nie Sterbe, wissen sie hier noch nicht recht, wie sie mich einschätzen oder einstufen sollen ^_^

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