Heute möchte ich euch einen Blogger vorstellen der mit seinem Blog die Mutter aller Eckendenker betreibt.
Kennen gelernt habe ich ihn über Google+. Kürzlich hat er ein Interview über mich veröffentlicht.
Ich lese regelmäßig auf dem Blog Eckendenker, vor allem seinen Wochenrückblick habe ich ins Herz geschlossen.
Bitte stell Dich den Lesern kurz vor. Was machst du so? Bist du sogenannter Webworker? Gehst du einem anderen Beruf nach? Bist du Single oder noch zu haben
Hi, bin der Micha und sitze eigentlich nur in der Ecke und starre Löcher in die Luft.
Okay Scherz, ich heiße Otto. Nein im Ernst, ich heiße tatsächlich Michael, bald 35, Single aber nicht zu haben, weil ich lieber alleine bin, Buddhist, Leseratte, und jemand der sich nicht gerne schriftlich vorstellt. Ach ja einen Job habe ich, ich bin Blogger.
Du nennst deinen Blog Eckendenker. Was hat dich bewogen dir diesen Namen auszusuchen? Was verstehst du unter Eckendenker?
Ich habe mir den Namen nicht ausgesucht, es war genau genommen ein Kumpel. Der hat mir irgendwann den Spitznamen gegeben und da ich einen Namen brauche, hat der Blog eben diesen bekommen.
Was war die Motivation für den Blog Eckendenker?
Mittlerweile, Menschen zum Nachdenken zu bewegen.
Kannst du dich noch an deine Anfänge mit dem Blog Eckendenker erinnern? Steht ein Konzept dahinter? War es eher eine Idee die man einfach umsetzen will? Willst du dich mit dem Blog Eckendenker überhaupt thematisch und konzeptionell festlegen?
Der Blog ist ohne Konzept gestartet, er war eigentlich nur ein Testobjekt. Irgendwann wurde es dann spaßig Blödsinn zu schreiben und daher bin ich dabei geblieben.
Mittlerweile habe ich mich ein wenig fokussiert auf das Thema Mensch, aber es wird eigentlich immer ein kleiner Gemischtwarenladen bleiben.
Ist das dein erster Blog? Hast du noch weitere Seiten und Blogs? Auf welche Erfahrungen im bloggen und betreiben eigener Seiten kannst du zurück greifen?
Meine erste Webseite hatte ich äh 97 glaube ich, das war eine Webseite für meinen damaligen Quake Clan, könnte man eigentlich Blog nennen.
Ich hab schon immer Webseiten gebaut, irgendwann keine Lust mehr gehabt und sie dann entweder geschlossen oder weggegeben. Von einer Musiknews Webseite bis zu einer Community war alles dabei. Da sammelt man natürlich einiges an Erfahrungen. Im Moment betreibe ich noch 2 weitere Blogs (Der Eckengeek und Run Mizumushi-Kun), wobei der Geek eher stiefmütterlich behandelt wird.
Ein Blog besteht nicht nur aus den sichtbaren Inhalten. Es bedarf mehr oder weniger anderer Kenntnisse und Erfahrungen. So ist es nicht verkehrt zu wissen was CSS, HTML und SEO ist. Ab und an Statistiken über den eigenen Blog schaden auch nicht. Wieviel Zeit investierst du in diese Themenbereiche? Kannst du sagen wie das Zeitverhältnis zwischen Inhalte erstellen und diesen administrativen Aufgaben ist?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Da für mich das herumbasteln an dem Theme (also Seo und Co) einfach ein Hobby ist, achte ich da nicht auf die Zeit, genauso ist es beim Schreiben. Ich schreibe wenn irgend etwas in meinem Kopf ist und heraus will.
Da achte ich nicht auf die Zeit.
Wenn man auf deinem Blog liest hat man das Gefühl von Multikulturell. Es blicken immer wieder Kontakte nach Japan durch, dein Glaubensweg ist nicht üblich und es gibt einige englische Artikel.
Das fängt schon beim Logo an. Der Leser weiß dass das mit einem deiner Hobbys zu tun hat, Zeichentrick aus Japan.
Magst du uns nochmal kurz erklären was japanischer Zeichentrick und Comics sind, wie man diese nennt und was die Unterschiede sind?
Wer behauptet das Animes und Mangas mein Hobby sind?
Also zu meinem Logo, das Logo war ein Geschenk einer Künstlerin aus Japan, sie haben nichts mit meinem „Hobby“ zu tun, sondern sollen meinem Blog eine Persönlichkeit geben. Eine Bombe passt und mit Augen usw. ist sie doch gleich viel niedlicher.
So um Deine Frage aber zu beantworten, ich bin kein Otaku (mehr), daher kann ich Dir nur sagen, dass sich die Qualität unterscheidet. Natürlich werden jetzt einige losbrüllen „IHHHHH Kinder***“, was aber nicht stimmt. Die Geschichten sind oft tiefgründiger als die amerikanischen Comics (ja nicht in jeden Anime reitet ein Depp auf einer Wolke oder benimmt sich wie ein Affe, in dem er von Baum zu Baum hüpft und Waffen wirft). Übrigens, ich mag auch Comics aus andere Ländern, nur leider ist das oft ein tierischer Einheitsbrei und Marvel habe ich mittlerweile vollständig den Rücken gekehrt, Spawn gibt es so ja nicht mehr und Witchblade ist ja leider auch vom Markt.
Dein Logo stammt, soviel ich weiß, aus der Feder eines japanischen Zeichners. Wie kam es zu diesem Kontakt? Über das Internet oder beruht das auf reale Bekanntschaft?
Also mein bester Kumpel ist Japaner, er hat mich auf Mizumushi-Kun aufmerksam gemacht und so habe es mir angesehen, die Künstlerin angeschrieben und so sind wir ins Gespräch gekommen.
Tja mittlerweile arbeiten wir hier und da zusammen, haben Spaß genießen das Leben, haben uns aber noch nicht gesehen, was dieses Jahr nachgeholt wird^^.
Es gibt einige englische Artikel. Das ist mehr als Schulenglisch. Wo hast du deine Englischkenntnisse her? Sind diese englische Artikel lediglich eine Fingerübung oder sind sie ein Signal / Gruß an deine weltweiten Bekanntschaften?
Ich hab zwei Übersetzter. Ich rede englisch fließend, aber genauso wie meine Rechtschreibung, bin ich schriftlich eine Vollnulpe.
Daher gebe ich Artikel oft gerne mal an einen Übersetzter (und wirklich, nur … nur.. nur.. wenn ich ganz viel Lust habe, schreibe ich die selber). Das ist leider mit allen meinen Sprachen so, ich spreche auch japanisch, fließend, nur schreiben kann ich es auch nicht.
Du gehst mit deinem Glauben relativ offen um. Die meisten werden, wenn man sie fragt, Glauben verneinen oder sich darüber lustig machen. Dein Glaubensweg ist der Buddhismus. Das kam nicht von ungefähr. Wie kam es dazu? Wie war vor dem buddhistischen Weg deine Haltung zum Glauben? Wie hat sich deine Persönlichkeit mit dem Glauben verändert, hat sie sich überhaupt verändert? Ich weiß, die Antworten auf diese Fragen könnten Bücher füllen. Vielleicht gibt es ein paar Eckpunkte und Links dazu.
Puh.. wieso soll ich ihn verneinen? Ich finde die Lehren des Buddhismus richtig und wichtig für ein zusammenleben mit Menschen, also für mich wichtig.
Eigentlich war der Glaube immer verankert in mir, aber natürlich hatte ich besseres zu tun. Ich sag es mal Grob, ein paar Schicksalsschläge später hatte ich Zeit zum nachdenken und konnte Dinge, die mich an mir selber ankotzen, ändern. Tja und so bin ich halt dazu gekommen.
Meine Persönlichkeit hat sich in sofern geändert, dass ich mittlerweile keinen Drang mehr verspüre. Ich brauche keinen Luxus mehr, sehe kleine Dinge als extrem wertvoll an und kann Werbeprospekte anschauen, ohne Lust zu verspüren etwas einkaufen zu müssen ach und ich bin ausgeglichener geworden, da ich mit einigen Dingen abschließen konnte (ich glaube, ich bin mittlerweile einer der Wenigen, die Single sind, es bleiben wollen und auch den Rest nicht brauchen) und das tut gut sage ich Dir.
Links und Co kann ich Dir natürlich geben, allerdings sollte man lieber zu Büchern greifen, ein sehr gutes ist: „Triffst Du Buddha an der Bar, dann gib ihm einen aus“. Da wird so ziemlich alles erklärt.
Gibt es eine Planung für den Blog? Was können wir zukünftig erwarten? Hast du dir Ziele gesetzt? Zum Beispiel wie viel Artikel du veröffentlichen willst? Oder gibt es andere persönliche „Kennzahlen“ wie zum Beispiel „Ich schreibe nicht für Google, ich schreibe wie es mir gefällt“?
Ich schreibe grundsätzlich wie es mir gefällt. Klar Google ist toll, aber das interessiert mich nicht.
Geplant sind noch ein paar Artikelserien, so wollen viele Leser meine Rezepte wieder haben, da muss ich mal schauen, auch die Technik wollen viele wieder haben und ansonsten kommen demnächst noch Anime Rezensionen.
Tja der Rest wird wahrscheinlich wie immer SPONTAN :D. Ziele usw. habe ich nicht, im Moment schreibe ich sehr viel, irgendwann wieder weniger, je nach dem wie ich Lust habe.
Die Frage hast du mir auch gestellt – hast Du ein „Ritual“ wenn Du schreibst, also laute Musik oder totale Stille? Schreibst du in einem Zug den Artikel oder liegt der schon mal mehrere Tage?
Ich höre immer Musik, immer.. immer, okay außer beim meditieren. Da ich einen Tinnitus habe (Schlagzeuger über Jahre ) pfeift es in meinem Ohr oft, also läuft immer Musik wenn ich schreibe.
Im Zug oder außerhalb, schreibe ich nie! Ich verweigere mich der Technik zum Mitnehmen (bis auf mein Handy denn da ist der MP3 Player toll), denn ich möchte die Menschen sehen, die Umgebung genießen/riechen usw. so entstehen nämlich Ideen für Artikel und Artikelserien.
Was gibt es neben dem bloggen noch? Was machst du in deiner Freizeit? Hast du überhaupt einen festen Ablauf nach dem Schema „Bis hier her Arbeit, ab hier Freizeit?“ Oder ist bloggen deine Freizeitbeschäftigung?
Tja ich bin unter die Bonsaizüchter gegangen (Danke noch mal an Frau Tulpentopf^^), ich lese unheimlich viel (ja auch Bücher ohne Bilder^^) und natürlich bin ich oft bei meiner buddh. Gruppe, meditiere jeden Tag und koche sehr gerne.
Meine Arbeit und meine Freizeit vermischen oft, denn ich verdiene mit meinem Blog meinen Lebensunterhalt (ja das geht wirklich^^) und wenn ich als Prog. tätig bin, sitze ich eh vor meinem Computer.
Wenn du auf deinen Streifzügen im Internet unterwegs bist, was regt dich besonders auf? Gibt es eine Art von Blog die du gar nicht leiden kannst?
Oh händereib, ich hasse Egoblogger. Die schreiben über Schwachsinn, fühlen sich wahnsinnig toll, loben sich gegenseitig, als wären sie Jesus und haben ihre Webseite mit mehr Trackern und Werbung vollgestopft, als einem lieb ist.
Ebenso kann ich Webmaster nicht ausstehen, die gefährliche Tipps von sich geben. Wenn man die Umsetzt dann kann man sein Blog auch gleich abschalten und natürlich die sogenannten Seo Experten, schreiben alle die gleichen Tipps und wollen halt Geld verdienen.
Generell meide ich mittlerweile Webseiten die Überschriften benutzen ala: „Der ultimative“, das ist meistens nur ultimatives Leser fangen. Es regt mich nicht auf, aber wenn ein Artikel über einen Schuhschrank von Lidl, dermaßen gelobt wird (also einen Absatz, schriftlich für die Tonne und so informativ, wie es die Bildzeitung ist), dann frag ich mich immer, wo bitte ist in Deutschland die Intelligenz hin?
Du hattest vor kurzem angekündigt auf deinem Blog Werbung zu schalten. Wie der geneigte Leser weiß, ist das etwas was dir gar nicht so recht ist. Es scheint ein längerer Gedankenprozess gewesen zu sein. Man hat den Eindruck dass du damit gegen einer deiner Grundgedanken, Ideale bezüglich des bloggen verstößt. Stimmt dieser Eindruck oder siehst du das anders? Wie stehst du generell zum Geld verdienen auf dem eigenen Blog?
Ich hasse Werbung, aber ich wollte es mal ausprobieren und hab nach zwei Wochen direkt von Google etwas auf die Finger bekommen. Zu viele Klicks, da musste ich echt lachen.
Ich lebe übrigens vom bloggen, da mein Blog zwar nicht in Deutschland viele Menschen zieht, aber in einigen Ländern ist der echt beliebt (komischerweise). Es gibt sogar die Bombe als Stofftier zu kaufen.
Und ja, ich verstoße gegen einen meiner Grundsätze, keine Tracker nach außen. Dir dürfte aufgefallen sein, dass ich unheimlich viel Wert auf Datenschutz lege und daher kostete es mich tierisch Überwindung.
Der Gedankenprozess hat knapp ein Jahr gedauert, bis ich endlich heraus hatte, wie ich das tracken auf ein Minimum reduzieren kann, so das ich damit leben kann. Generell ist Geld verdienen nicht schlecht, ich tue es ja, aber ich habe den Grundsatz, das keine Artikel verkauft werden dürfen. Denn das ist für mich User verarsche. Der Blog spiegelt meine Meinung wieder und gekaufte Meinungen sind nicht in Ordnung.
Einige Blogs übertreiben damit einfach tierisch, wobei ich hier unterscheide, wenn es sich um einen Blog für Unternehmer handelt, soll man das ruhig tun, aber private Blogs verfälschen sich damit.
Wie viel bist du täglich im Internet nach deinem Gefühl? Zuviel? Zu wenig? Angemessen?
Viel zu viel.
Du hast auf Google+ viele Follower. Wie lange bist du schon in Google+ unterwegs? Gibt es noch andere soziale Netzwerke in denen du aktiv bist?
Ich bin auf Google seid der Betaphase unterwegs, ich finde das Netzwerk toll. Denn gerade bei G+ habe ich viele tolle und nette Kontakte geknüpft.
Ich bin zwar auch auf Facebook und mein Blog auf einigen anderen, aber die interessieren mich kaum. Na ja und da ich bei G+ auch im Kreissharing drin bin (wie das auch immer passiert ist) kommen jeden Tag viele neue nette Menschen dazu.
Du hast eine feste Institution auf deinem Blog, den Wochenrückblick. Meiner Meinung nach ist der sehr gut geschrieben. Eine gelungene Mischung aus Sakrkasmus, Satire, basierend auf dem politischen Geschehen der Woche. Man merkt aber auch dass es dir nicht immer leicht fällt. Was fällt dir schwer daran diesen Wochenrückblick zu schreiben? Sind es Zeitprobleme? Sind es Ansprüche von denen du denkst du kannst sie nicht immer erfüllen? Ist es ein Zwanggefühl?
Mir fällt er schwer, wenn ich keine Lust habe zu schreiben.
Bis vor kurzem habe ich aber auch den Fehler gemacht, diesen direkt am Samstag zu schreiben, nun schreibe ich ihm Freitags abends. Denn nach dem Aufstehen das direkt zu machen klappt nicht immer.
Ich habe aber keine Ansprüche an dieser Artikelserie, es ist eher ein Probelauf gewesen. Spannend ist eher, wie sich der Rückblick letztes Jahr entwickelt hat, denn er war nicht geplant. Ein Zwang ist es nicht, er macht halt Spaß und wenn er das nicht mehr macht, dann schreibe ich ihn auch nicht.
Vor kurzem gab es das Unwort 2013 – Sozialtourismus. Was ist oder sind deine Unwörter des Jahres, des Monats?
Yolo, schreckliches Wort und alles was der Seehofer von sich gibt.
Gibt es etwas, dass Du meinen Lesern mit auf den Weg gegeben möchtest? Das ist dein Schlußwort mit deinen Schlußgedanken.
Wenn ihr etwas macht, seid mit Herzblut dabei, steht zu euren Worten und vergesst bloß nicht, eurer Leben auch mal zu genießen.
Ihr habt nur eins und mit „Zeit sparen“ verlängert ihr es auch nicht.
Cooles Interview, was ihr Herren da zusammengeschraubt habt.
Und mal wieder typisch für den Herrn Eckendenker:
Wenn ich anfange, mich Marvel Comics zuzuwenden, hat er die schon längst wieder hinter sich gelassen.
Tse!
so isser 🙂
Und nächsten Monat ein Interview mit Tulpentopf? 😉
Wann immer du willst, Roland.
Machen wir. Halten wir einfach mal fest dass wir in der KW 6 das Interview veröffentlichen 🙂