Ich fahre einen Kangoo Diesel. Der Kangoo hat 2 Sitzplätze und eine Ladefläche, ideal für die Hunde. Mein Doggenmädel freut sich sehr darüber, muß sie nicht mehr in den (sehr zuverlässigen) Twingo einsteigen. Der Kangoo ist ein robustes und alltagstaugliches Auto. Der Motor schafft locker die halbe Million Kilometer, vorausgesetzt ich fahre soviel.
Das Manko, es ist ein Diesel
Das ist der Haken der Geschichte, ich fahre so gut wie keine langen Strecken die ein Diesel so liebt. 20km am Stück sind in aller Regel schon viel. Da rentiert sich der Diesel gar nicht, werden einige denken. Wer direkt an der Grenze zu den Niederlanden wohnt für den rentiert es sich immer noch, denn Dieselpreise mit 10 – 15 Cent günstiger als in Deutschland machen das fahren eines Diesels attraktiv.
Durch die geringe Fahrleistung leidet der Motor. Ein Dieselmotor, so sagt man, möchte gefahren werden. Fährt man zu wenig, zeigen sich schnell Verschleißerscheinungen, vor allem an den Düsen. Die Düsen verharzen und “machen zu”, wie es heißt. Die Folge ist ein ruckeln, der Motor, bzw. der Zylinder bekommt unregelmäßig Treibstoff und entsprechend unrund läuft der Motor. Begleitet wird das ganze von weißen Wolken aus dem Auspuff, vornehmlich beim starten des Motors. Unangenehmer Geruch von schlecht verbranntem Diesel runden das ganze ab.
Düsen, Filter, Dieselpumpe oder doch was anderes?
Dass das ruckeln von den verharzten Düsen kommt ist aber anfänglich überhaupt nicht klar. Die Tipps zur Behebung reichen von der Lichtmaschine, Dieselfilter bis hin zur teuersten Variante, der Dieselpumpe. Lichtmaschine wurde bei mir erneuert, mußte sein, denn die stank bereits nach verbrannten Kabeln. Der Dieselfilter ist eine Kleinigkeit und wurde gleich mit erledigt.
Doch das ruckeln hörte nicht auf. Die Dieselpumpe wurde mir aus berufenem Munde empfohlen. Das kostet ungefähr 1200€. Dass ich diesen Schritt erst zuletzt tun werde versteht sich von alleine. Also konzentriert man sich auf die Düsen durch das der Diesel in den Zylinder eingespritzt wird.
Der Trick mit den verharzten Düsen
Der allgemeine Tipp in diesem Fall lautet Zweitaktöl im Mischungsverhältnis 200:1 zu verwenden. Das heißt auf 200 Liter Diesel 1 Liter Zweitaktöl in den Tank dazu geben. Beim Volltanken sind das ungefähr 1/4 Liter. Dieses Gemisch soll die Düsen reinigen. Wurde von mir ausprobiert und ich war positiv überrascht. Das Gemisch funktioniert tatsächlich, aber nicht zu 100%. Mal stottert er und stinkt noch mehr, mal läuft der Motor absolut rund.
Der goldene Tipp
In der weiteren Nachbarschaft restauriert jemand Motoren und gab mir den Tipp mit Liqui Moly Diesel Speed. Damit habe er jeden Diesel zum Leben erweckt. In den Foren liest man, das wäre nicht notwendig, es reicht das Zweitaktöl. Da ich aber es selbst wissen wollte, bestellte ich mir eine Dose von dem angeblichen Wundermittel. Der Nachbar meinte, es kann nicht überdosiert werden. Er hat Motoren schon alleine mit diesem Mittel laufen lassen und wieder zum Leben erweckt.
Also gleich mal ein paar Verschlußkappen von dem Diesel Speed in den Tank. Was soll ich sagen, seit dem läuft mein Diesel rund, kein stinken, kein ruckeln, drehfreudig, einfach so wie ich es mir vorstelle. Heute hat mein Kangoo übrigens die Abgasuntersuchung ohne weiteres bestanden.
Es gab aber noch ein Mittel das ich probiert hatte. Ich war dieses Jahr auf langer Strecke, knapp 1000km am Stück – einfach. Der Motor schnurrte wochenlang danach noch wie ein Kätzchen. Das bedeutet, die lange Nutzung und das heiß fahren hat die Düsen gereinigt. Nur kann ich nicht immer 1000km fahren.
Na, dann hat der Twingo ja wenigstens noch eine Weile gehalten 🙂
Der hat wunderbar gehalten. Ich war mit fast keinem Auto so zufrieden wie mit dem kleinen schwarzen. Denke oft daran 😉
Hallo,
wollte nur mal fragen, welchen Dieselmotor, insbesondere welches Baujahr du fährst.
Der Kangoo meiner Frau ist ein 1,5dci und hat derzeit auch ein Konstantfahrruckeln, gelegentlich auch beim Beschleunigen.
Freue mich auf deine Antwort,
viele Grüße
Jens
Hallo Jens,
der Motor hat 1,8l, Baujahr 2000 und war ein niederländisches Postauto.
Ruckeln bei Kälte gibt es sogut wie nicht, bei Wärme schon eher. Verwende ich das Mittel habe ich weitgehend meine Ruhe.
Ein Mechaniker sagt, das könnte ein Düsenproblem sein.
Ich fahre auch nur Kurzstrecken, meist mal so 10-20km. Für mich wäre ein Benziner die bessere Wahl.
Fahre ich mal eine Langstrecke, also 200km oder im Urlaub weit über 1000km und fordere ihn auch dabei, habe ich für 2-3 Monate erstmal gar kein ruckeln mehr.
Das sind so die Beobachtungen die ich dir geben kann.
Liebe Grüße
Roland 🙂