Adventskalender – Tag 13

Roland Engert

update:

Adventskalender 2021

erstellt am:

Adventskalender Tag 13, Ansichtskarte aus dem Jahre 1908

Die heutige Ansichtskarte mit dem Thema Weihnachten stammt aus dem Jahre 1908.

Sie wurde in Hamburger Postamt 01 aufgebeben. Ziel war Berlin / Grunewald – heute Prenzlauer Berg. Dort wo der Bionade-Biedermeier zuhause ist.

Die Karte ist eine handkolorierte Karte mit den damals üblichen Maßen von 137 mm x 85 mm.

Karte Vorderseite

Das Motiv an sich mutet, meiner Meinung nach, seltsam an. Genau weiß ich nicht was dargestellt werden soll. Der schützende Gott?

Soll es eine so übermächtige Figur sein, ist es schon verwunderlich, wieso der Gürtel, eher ein Stoffstreifen, mit einer Sicherheitsnadel festgehalten wird.

Die Bekleidung der Kinder ist sehr “erbärmlich”. Es wird nicht einmal der Versuch gemacht, die schlechte Qualität zu vertuschen. Die Halstücher sehen aus wie schnell mit der Schere auseinander geschnitten. Die Kleider sind verschmutzt und staubig.

Der Schnee am Brunnen ist aufgeklebte Watte. So schlecht gemacht, dass man es sieht.

Die Taschen des Mantels des Mannes scheinen auch schon auseinanderzufallen.

Unten links auf der Vorderseite findet man ein kleines Logo und darunter die Zahl 4564-8.

Des Weiteren gibt es den Aufdruck Fröhliche Weihnachten.

Sicherheitsnadel

Karte Rückseite

Mir scheint, dass das Adressfeld und der Text von verschiedenen Personen geschrieben wurde. Auf jeden Fall wurden verschiedene Schreibgeräte genutzt.

Seitlich links findet man den Eindruck Papier “Radium Brom”. Diesen Eindruck findet man immer dann, wenn auf der Vorderseite das dreieckige Logo zu finden ist.

Ob das nun ein Hinweis auf das Papier ist oder ob der Verlag so hieß, ich weiß es nicht genau.

Der Stempel hat den Eindruck Hamburg 01 und wurde vom 27.11.1908 bis 28.05.1910 verwendet. Vermutlich (auch da komme ich nicht viel weiter) ist es das ehemalige Postamt in der Schlüterstraße. Zu der Zeit das größte Fernsprechamt der Welt.

Der Stempel ist ein Maschinenstempel mit der Schrifttype Grotesk.

Empfänger ist Fräulein Martha Hilscher in Grunewald bei Berlin, Dunkerstraße 2. Heute ist Grunewald ein Teil des Stadtbezirkes Prenzlauer Berg.

Zum Schluß

Falls sich jemand fragt, wieso es keine Postleitzahl gibt. Postleitzahlen gibt es im Briefverkehr erst seit 1944. Vorher musste das Postamt schon sehr genau lesen, wohin die Sendung soll.

Für mich ist die Karte ein seltsames Motiv und auch ziemlich schlecht ausgeführt.

Rückseite Ansichtskarte

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