Es ist Wochenende und man benötigt ärztliche Hilfe. Am 16.4.2012 wurde der Startschuß für die einheitliche Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienst gelegt. Bis dahin war es nötig sich für jede Region eine andere Nummer zu merken.
Diese Nummern waren nicht immer leicht zu finden. Nicht jeder hat zwingend ein Telefonbuch zu Hause oder einen Internetanschluß für eine Recherche. So wurde einfach gerne die 112, egal was für ein ärztlicher Notfall vorlag, gewählt.
Jetzt gibt es die einheitliche Nummer 116 117 die automatisch an den zuständigen ärztlichen Bereitschaftsdienstes weiter leitet.
Wann die 112 wählen? Wann die 116 117 wählen?
Nach wie vor gilt, die 112 ist für ärztliche Notfälle vorbehalten. Der Notdienst ist so organisiert dass innerhalb weniger Minuten ein Notfallarzt vor Ort ist.
Fälle für einen ärztlichen Notfall wären beispielsweise:
- schwere Atemnot
- starke Blutungen
- Stromunfälle
- Verdacht auf Herzinfarkt
- Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
- Unfälle
- Ertrinkungen
- anhaltende schwere Schmerzzustände
- plötzliche Geburten
Für diese und weitere Fälle ist es richtig und wichtig die 112 zu wählen.
Die 116 117 ist dann zu wählen wenn dringend ein Arzt benötigt wird, die Arztpraxis geschlossen ist und keine lebensbedrohliche Lage vorliegt. Mit dieser Nummer wird man automatisch zum nächsten Bereitschaftsarzt vermittelt. Eine Behandlung zu Hause erfolgt dann wenn ein Transport zum Arzt nicht erfolgen kann. Dies kann auch dann sein wenn aufgrund einer Feiertagssituation kein öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung steht.
Häufig wird die Bereitschaft und Erste Hilfe bei Kindern und älteren Personen
benötigt. Erwachsene können leichter abschätzen ob es reicht den Arzt bei der nächsten regulären Öffnungszeit zu konsultieren.
Die Nummer 116 117 ist für den Anrufer kostenfrei, egal ob vom Festnetz oder vom Handy angerufen wird.
Im Notfall die 116 117 wählen
Im Notfall kann es schon mal vorkommen dass man die falsche Telefonnummer wählt. Wer versehentlich die 116 117 statt der 112 wählt, dem wird genauso geholfen. Am anderen Ende der Leitung sitzen Fachleute die die Situation sehr gut einschätzen können und erkennen ob ein Notfallarzt oder ein Bereitschaftsarzt notwendig ist. Es wird also keine Hilfe verweigert, man wird sofort weiter vermittelt.
Allerdings geht dadurch möglicherweise wertvolle Zeit verloren.