Canyoning – auch für Flachländer geeignet

Roland Engert

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Bachsturz
Bachsturz

*) Canyoning
Kän jo was?

Selbst hier bei uns im Allgäu ist Canyoning eine Nischensportart. Wenn ich von meinem Hobby erzähle, bekomme ich mit leuchtenden Augen erzählt, wie der Gesprächspartner bei seiner letzten Kanufahrt aus dem Boot gefallen ist. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, mein Hobby abermals zu erklären.

Ich bin Christian Lemke und Zeit Lebens ein Bergfex. Als Kind habe ich hinter dem Alpenhotel Staudämme gebaut, sodass sich der gluckernde Gebirgsbach bis auf den Parkplatz ausgebreitet hat.

Und heute führe ich Touren IN die Allgäuer Berge, und zwar immer noch selbigen Gebirgsbächen. Denn bei einer, geht Canyoning Tour folgen wir dem Wasser in der Schlucht talwärts und erleben hier unser Abenteuer. Dies ist aber nicht so reißerisch wie oben im Duden definiert, sondern es kann sich auch um eine einfache Bachwanderung handeln.

Im Prinzip kann man sich Canyoning wie folgt vorstellen: Eine Wanderung im Bachbett Richtung Tal. Die Hindernisse, die uns dabei in den Weg kommen, überwinden wir durch Klettern, Abseilen, Rutschen oder Springen.

Wie läuft eine Canyoning-Tour ab?

Jeder Canyonaut in unseren Gefilden sollte jedenfalls mit einem Ganzkörperneopren (5mm empfohlen), Socken, griffigen Schuhen, Helm&Gurt ausgerüstet sein. Das Guidematerial wie Seile, Abseilgeräte und Erste Hilfe/Rettungsausrüstung nicht eingeschlossen. Komplett ausgestattet geht’s dann zum Einstieg, wo in einem ausführlichen Sicherheitsgespräch auf alle Eventualitäten eingegangen wird. Hier werden alle Fragen geklärt, bevor es zum ersten Abseiler geht.

Abseilen

Das Abseilen kommt meistens zum Einsatz, wenn Wasserfälle oder andere starke Gefälle überwunden werden müssen. Bei uns im Allgäu wird größtenteils das passive Abseilen praktiziert, wobei der Guide oben am Stand die Gäste jeweils kontrolliert abläßt. Und wenn der Gast den ersten nassen Abseiler durch den Wasserfall hinter sich hat, sind alle Spuren der letzten Nacht aus dem Gesicht gewaschen.

Rutschen, Springen, Klettern

Und immer, wenn es die Stelle zuläßt, springen wir Canyonauten natürlich auch gerne von den Felsen herunter. Das geht selbstverständlich nur, wenn der Pool ausgetaucht worden ist und über eine ausreichende Tiefe verfügt. Selbiges gilt für das Rutschen. Hier setzt man sich in den Bachlauf und läßt sich von der Kraft des Wassers mitnehmen.

Alles in allem ist Canyoning ein sehr schöner und vielfältiger Bergsport. Und vor allem ist es der einzige Bergsport, bei dem man fast IM Berg unterwegs ist. Denn wir folgen dem Bachlauf, der sich über Jahrhunderte seinen Weg in den Fels geschnitten hat. Besonders schön ist es bei uns hier im Allgäu, weil wir vielfältige Schluchten haben, aus denen wir für die Gäste auswählen können. Besonders zu erwähnen ist hier die Starzlachklamm, die in einer fulminanten 18m Rutsche endet .

Selbstverständlich nehmen wir auch gerne Flachländer mit auf unsere Tour!

Und hier die Fotogalerie die jedem Berg-, Sport- und Wasserfan das Herz höher schlagen lässt.

*) Der Artikel ist ein Gastbeitrag. Als gebürtiger Allgäuer dem Kässpatzen in den Blutadern pulsieren konnte ich dieser Beschreibung und Bildern nicht widerstehen. Ich gehe davon aus dass die Touren im Einklang mit der Natur stattfinden. Naturschonender als Skifahren sind Canyoningtouren auf alle Fälle. Also auf ins wunderbare Allgäu.

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