Legendenbildung
Gefeiert wird eigentlich der Todestag des Nationalheiligen Patrick, angeblich der erste christliche Missionar in Irland. Das Todesjahr ist nicht klar, im Gespräch sind das Jahr 461 oder 493.
Unklar wie das Todesjahr so nebulös ist auch die Legendenbildung um den Nationalheiligen. Momentan geht die Forschung von einem Doppel-Patrick aus. Denn es gab eine ganze Reihe an Missionaren in Irland. Wer was bewirkt hat, wer zuerst da war und wer von wem gesandt oder verschleppt wurde ist nicht ganz klar. Wer sich dafür interessiert, sollte hier nachlesen.
Hauptsache es wird gefeiert
Den meisten die an diesem Tag lauthals zu Irish Folk grölen (Achtung, beliebter Schreibfehler: gröhlen) dürfte das egal sein. Nach 2 gewöhnungsbedürftigen dunklen Guinness schmeckt das dritte umso besser. Die Geschmacksknospen schlagen Saltos und für die nächsten Tage schmeckt so ziemlich alles nach Nichts.
Je länger gefeiert wird, desto mehr Tanzkreise bilden sich, auch Reigen- oder Reihentanz genannt. Auch hier ist die Forschung sich nicht ganz einig, ob der Ursprung bei den Kelten oder Druiden zu suchen ist. Ich glaube eher, der Reigentanz dient dazu um sich gegenseitig zu stützen. Die meisten wissen nicht, wie so ein Tanzkreis geht und so sieht das aus wie eine Mischung aus serbischen Säbeltanz und Selbsterfahrungsgruppe in Massenhysterie.
Zusammenfassend kann man sagen: Es wird St. Patrick Day gefeiert, obwohl man nichts genaues über den Mann weiß. Es wird zu irisch Folk gegrölt obwohl man den Text nicht kann. Man trinkt Bier, das keine Rücksicht auf Geschmacksknospen nimmt und man tanzt – irgendwie, Hauptsache man fällt nicht um.
Und was sagt die katholische Kirche dazu? Denn immerhin findet das ganze Gelage ja in der Fastenzeit statt. Für diesen Tag wird von ganz oben und offiziell die Fastenzeit unterbrochen.