Wünsche für das neue Jahr

Roland Engert

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AllgemeinAus der privaten Ecke

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Wünsche für das neue Jahr gibt es viele. Und es werden viel Wünsche an mich herangetragen. Zum Beispiel soll ich gesund bleiben. Was mach ich nun? Ich hab mir nichts vorgenommen, aber andere haben eine Erwartungshaltung. Sie wünschen mir was und wollen das natürlich auch in Erfüllung gehen sehen. Auf der anderen Seite, wenn ich nicht gesund bleibe, wird den Gesundheitswünschern klar, dass sie sich mehr anstrengen müssen beim wünschen.

Die Wünscherei ist so eine Sache, man muß sich bewußt sein, dass so ein Wunsch auch in Erfüllung gehen kann.
Wünsche ich jemanden viel Geld, so kann es sein, dass er eine Bank ausraubt. Wünsche ich jemandem Glück, so kann es sein, er im Lotto den Jackpot bekommt und nicht ich (Glückwunsch gibt es nur zum Geburtstag, oder sagt jemand: Herzlichen Glückwunsch zu Silvester?). Wünsche ich mir Weltfrieden, so gibt es viele Unzufriedene. Das ist also alles gar nicht so einfach.

Erfolgreich ist auch noch ein häufig zu lesender Wunsch.  Erfolgreich hat auch 2 Seiten. Was des einen Erfolg, kann des anderen Niederlage sein. Und das widerspricht dem Weltfriedenswunsch.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr – wohl eines der häufigsten Formeln. Zu 90% bedeutet das nichts anderes als: Boah, bin ich nett, ich habe den anderen mit netten Worten bedacht.
Denn meistens ist es uns egal wie und ob er rutscht. Wir können das auch kaum beeinflussen, wie jemand diese magische Milliardstel Sekunde verbringt, wo er von einem Jahr ins andere rutsch. Wir können es nur beeinflussen, wenn wir uns der Menschen annehmen.

Man kann diesen Rutsch auch nur bedingt aufhalten, für ein paar Stunden mit einem Flugzeug. Aber ansonsten hilft es nichts, man wird wie alle anderen 2012 wieder aufwachen und keiner wird mir Beifall klatschen wie einem Piloten, wenn ich in 2012 gelandet bin. Wir tun auch so, als ob das alte Jahr ein Freund gewesen ist, der geht. Nein, der Freund geht nicht, er zieht sich nur um.

Es ist nun mal Sitte, sich nicht Pech und Pest an den Hals zu wünschen, sondern Glück und Gesundheit.

Denn eindrucksvollsten Neujahrswunsch hatte ich von einem alten Nachbarn, schräg gegenüber der Straße. Der ist bestimmt so 80 Jahre, seine Frau ist vergangenes Jahr verstorben, er ist unheimlich fit und hat einen riesigen Garten mit Gemüse. Ein Gärtner wie man sie nur in der alten Generation findet.

Er ging nach Mitternacht von einem Nachbarschaftsbesuch nach Hause und ich rief ihm zu: Einen guten Rutsch fürs neue Jahr.
Er blieb kurz stehen: Segen und Gesundheit für das neue Jahr.
Er hat sich darüber gefreut, dass man ihn grüßt und er ist so schlau zu wissen, dass ich eigentlich meine, dass er ein gutes Jahr haben soll.
Doch die Zeit einen richtigen Wunsch zu formulieren, einen tiefgründigen Neujahrswunsch, hat er sich genommen.
Gut formulierte Neujahrswünsche waren, so scheint es, noch vor Generationen ein wichtiger Bestandteil.

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