Freinacht

Roland Engert

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Ostfriesland

erstellt am:

MaibaumEs ist wieder soweit, die Freinacht kommt.

Doch was ist die Freinacht? Im Ursprung ist die Freinacht im südlichen Deutschland und der Schweiz zu verorten. Sie wird auch Hexennacht genannt. Diese Nacht wird gerne von Jugendlichen zu allerlei Streichen genutzt. Diese Scherze sind nicht immer Scherze und bewegen sich häufig im Bereich der Sachbeschädigung und haben mit dem Brauchtum der Freinacht nichts mehr zu tun.

Unter Freinacht sind verschiedene Brauchtümer zusammen gefasst. Zum Beispiel war es zu bestimmten Feiertagen üblich, alle beweglichen Gegenstände zu einem bestimmten Feiertag zu entfernen, so dass ein ordentliches Dorfbild entstand. Hat das ein Bauer nicht befolgt und zum Beispiel seinen Heuwagen offen herum stehen lassen, so konnte er sich sicher sein, dass der Heuwagen am nächsten Tag auf seinem Scheunendach zu finden war. Auch wurden offene Gartentore, eben alles was beweglich war, entfernt.

Dieser Brauchtum, alles bewegliche aus der Öffentlichkeit zu entfernen begrenzte sich früher nicht nur auf die Nacht zum 1ten Mai. Es ging auch um Feiertage wie Ostersamstag auf Ostersonntag oder Pfingstsamstag auf Pfingstsonntag.

Im Südwesten der Republik und in der Schweiz gilt diese Nacht als Nacht für unbeschränkter gastgewerblicher Bewirtung. Es gibt also keine Sperrzeiten.

Maibaum stehlen

Das Maibaum stehlen ist wohl eines der bekanntesten Brauchtümer zu Anfang Mai. Dabei gibt es verschiedene Arten des Maibaum stehlens. Während in Bayern der Baum entfernt, also körperlich entwendet werden muß, ist es in Ostfriesland anders. Dort muß der Maibaumwächter eine Hand am Baum haben, wenn sich Fremde nähern. Gelingt es den “Fremden” den Wächter von seiner Aufgabe abzulenken und gelingt es ausserdem noch, 3 Spatenstiche in Richtung Maibaum zu setzen, gilt dieser als gestohlen. Der Maibaum wird dann abgeholt und neben dem eigenen aufgestellt.

Der Mai hält eine ganze Reihe an Brauchtum und Tradition bereit. Es fängt mit dem Tanz in den Mai an.

1 Gedanke zu „Freinacht“

  1. Früher war ich des öfteren in der Freinacht unterwegs. Freinacht in der Dorfgemeinschaft, wenn Tradition noch im Vordergrund steht, kann richtig Spaß machen.

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