Zitat, Weisheit, Redensart, Sinnspruch

Roland Engert

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Weisheiten + Zitate

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Weisheiten und Zitate
Weisheiten und Zitate

Ich möchte eine neue regelmäßige Blogserie einführen. In der geht es um Redensarten, Zitate und Weisheiten.

Doch bevor es los geht, möchte ich erst einmal klären was die Unterschiede zwischen Redensart, Zitat und Weisheit ist.

Die regelmäßig erscheinende Kolumne will nicht nur ein Zitat oder Redensart in die Welt setzen, sondern soll den Grund näher beleuchten. Wenn möglich versuche ich auch Ergänzungen zu geben ob es ähnliche Redensarten im Ausland gibt oder ob eine Weisheit tatsächlich Bestand hat. Ich bin selbst gespannt wie sich die Sache entwickelt.

Was sind die Unterschiede zwischen Redensart, Zitat, Sprichwort und Weisheit

Eine Trennschärfe ist nicht immer herzustellen und die Übergänge sind fließend. Manchmal sind Zitate zu Weisheiten geworden und Weisheiten sind zur Glaubensphilosophie erhoben.

Es gibt kaum eine Situation im Leben die sich nicht mit einer Redensart, einem Zitat oder einer Volksweisheit untermalen ließe.

Ich versuche eine Darstellung der Unterschiede.

Weisheiten, Zitat, Sprichwort, Merksätze, Sinnsprüche

Man müßte Weisheit noch in Volksweisheit, Lebensweisheit oder Weisheiten großer Meister wie Konfuzius, Goethe oder großer Denker unterteilen.

Eines der bekanntesten Zitate dürfte wohl “Der Weg ist das Ziel” von Konfuzius sein. “Kommt Zeit kommt Rat” ist eine andere sehr bekannte Lebensweisheit die allerdings keinen Autor kennt.

Zitate können Weisheiten sein, während eine Weisheit, Merksatz oder Sinnspruch häufig keinem Autor zugeschrieben werden können und daher auch kein Zitat im klassischem Sinn sind.

Ein Sprichwort ist sehr eng verwand mit der Weisheit, vor allem mit der Volksweisheit und ist in aller Regel in Reimform aufgebaut. Das erhöht die Chance dass man sich diesen Spruch auch merken kann.

Ein Merksatz soll in aller Regel einen komplizierten oder schwer zu merkenden Sachverhalt so aufbereiten dass dieser leichter verständlich wird. Wie in diesem Beispiel: “Erst das Wasser dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure.” Man nicht überlegen und unsicher sein, sondern einfach danach handeln.

Typische Einsatzgebiete von Merksätzen und Sprichwörtern sind die Themen Sicherheit, Benimmregeln und Alltagsleben. Eng verwandt damit ist die sogenannte Eselsbrücke (interessant wäre auch die Herkunft von Eselsbrücke zu recherchieren).

Man sieht, es gibt keine klare Trennung, allenfalls kleine Unterschiede zwischen den Begriffen.

[rp]Fest steht: Ein Zitat kennt einen Autor.

[rp]Zitate, Weisheiten, Merksätze und Sprichwörter sind feststehende Sätze, man kann diese nicht zerstückeln ohne den Sinn zu verfremden.

[rp]Eine Weisheit, Zitat, Sprichwort, Eselsbrücke oder auch Merksatz soll das Leben in jeder Situation erleichtern und eine Lösung bieten.

[rp]Sinnsprüche werden gerne vermarktet, früher als Schild im Hausflur, heute gerne als Postkarte.

Redensart, Redewendung

Redensarten und Redewendungen sind Satzfragmente. Alleine sagen sie nicht viel aus. Redensarten kennen keinen Autor. Sie finden im Alltag sehr häufig Anwendung.

Beispiele:

  • Brief und Siegel geben
  • Morgenluft wittern
  • roter Faden

Diese Fragmente werden in einem Satz eingebaut. Sie verkürzen einen Satz da die Redewendung an sich bereits sehr viel unausgesprochene Sätze enthält.

Was ist mit Aphorismen?

Aphorismen sind, kurz zusammen gefaßt, auf den Punkt gebrachte Lebensweisheiten. Aphorismus kommt aus dem griechischen und bedeutet Abgrenzung. Hippokrates verwendete Aphorismen um medizinische Ratschläge zu geben. Aphorismen findet man häufig in der Satire.

“Der Weg ist das Ziel” (Zitat / Weisheit) gilt übrigens auch als Aphorismus da er die extreme Verkürzung einer Lösung aus einer Situation ist.

weitere Beispiele:

  • Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können: Das macht den Journalisten. (Karl Kraus)
  • Mit dem Kopf durch die Hintertüre.

Man sieht der Aphorismus ist die Denkvariante von Lebensweisheiten und Sprüchen. Sehr gerne wird sie in der Satire verwendet

Einsatz von Lebensweisheiten und Zitaten

[rp]Kaum eine Rede oder Vortrag ohne Zitate oder Lebensweisheiten. Sie sind allerorten bekannt und bilden eine Eingangstüre die jeder folgen kann.

[rp]Lebensweisheiten dienen als persönliche Leitlinie im Leben oder als Hilfe aus einer Situation. Oftmals werden mit Weisheiten ausgestattete Grußkarten versendet, ob zum Geburtstag oder im Trauerfall.

[rp]Zitate oder Weisheiten haben mindestens das gleiche Potential wie Talismane oder Glücksbringer. Entsprechend umsichtig sollte man damit umgehen und nicht ein Leben lang ungeprüft an Weisheiten entlang leben. Weisheiten und Zitate können Stützen im Leben sein, auf keinen Fall sind sie das Leben.

[rp]Selbst erstellte Sinnsprüche – häufig versuchen Personen damit eine Situation im Leben eine positive Wendung zu geben.

[rp]Philosophie des kleinen Mannes: Man sagt, Zitate und Weisheiten sind die Philosophie des kleinen Mannes. Dass sich mancher “kleiner Mann” damit besonders groß vorkommt kann man in Foren beobachten.

Wer kennst sie nicht die Avatare die Raum bieten um etwas von sich preis zu geben. Dort blinkt und hampelt es vor lauter Smileys, oft gemischt mit mehr oder weniger sinnhaften Weisheiten.

Diese werden wie eine Monstranz, eine religiöse Erleuchtung vor sich her getragen. Und wehe man spricht jemanden drauf an dass das keinen Sinn macht. Dann kommt im harmlosesten Fall die ganze Kanonade von Meinungsfreiheit.

[rp]Wer etwas auf sich hält zitiert eine bekannte Persönlichkeit, da aber etwas Unbekanntes. Die Steigerung sind lateinische Zitate. Sie verleihen einen Glanz von hoher Bildung oder einem Studium was aber eher selten gegeben ist.

Man muss heute lediglich eine Suchmaschine bedienen können. Das ist in meinen Augen schon die Vorform der Titelerschleichung.

[rp]Selbst entwickelte Lebensweisheiten drehen sich meist um das Thema Liebe, Schmerz und sind Ausdruck des unermesslichen Selbstmitleides. Ok, das war jetzt etwas böse und ich möchte keinesfalls jemanden etwas unterstellen. Ich entschuldige mich hier schon mal bei den berühmten Ausnahmen von der Regel.

Warum mache ich diese neue Serie?

Es gibt eine riesige Fülle an Seiten mit Zitaten und Lebensweisheiten. Der Blog hier kann da kaum eine Anlaufstelle sein und eine große Datenbank an Zitaten zur Verfügung stellen.

In erster Linie mache ich das weil ich Spaß daran habe. Gerade Volksweisheiten und deren Ursprung interessiert mich. Häufig steht hinter einer Volksweisheit eine interessante Geschichte.

Aus Bloggersicht ist ein regelmäßig erscheinender Beitrag / Kolumne eine Hilfe um etwas Struktur in den Ablauf zu bekommen. Feste Aufgaben sind Ansporn und helfen über Schreibblockaden hinweg. Man weiß wann was fertig sein muß und kann sich vorbereiten.

Damit hätte der Blog zwei feste Serien, die Wetterbilder mit Erscheinungstag Sonntag / Montag und die Zitate, Lebensweisheiten am Freitag.

Dann könnte ich noch den Mittwoch ausfüllen und der Blog hätte 3 feste Serien.  Mal sehen was mir für den Mittwoch einfällt. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee.

Ob ich den Zitaten auch große Bilder voranstelle oder ich Icons nehme, vielleicht immer das gleiche, weiß ich noch nicht.

Wie die Überschrift lauten wird kann ich auch noch nicht sagen. Es wird jedenfalls eine Nummerierung geben und es wird keine Differenzierung zwischen den Spielarten von Zitaten, Weisheiten und Sinnsprüchen geben.

Vielleicht sowas wie Wochenspruch #1, Spruch der Woche #1 plus einen Hinweis auf den Inhalt. Zum Beispiel: “Wochenspruch #1 – Der Krug geht solange zum Brunnen…”

Jetzt ist es allerhöchste Eisenbahn (Achtung Redewendung) diesen Artikel zu veröffentlichen. Fällt euch noch was dazu ein, lasst es mich wissen.

6 Gedanken zu „Zitat, Weisheit, Redensart, Sinnspruch“

  1. Spruch der Woche ist gut…eine zeitlang habe ich täglich den Spruch des Tages an meine Kollegen verschickt…bin ja ein Fan von Zitaten und Weisheiten und sammle die Schönsten…na da bin freue ich mich vielleicht findet sich die eine oder andere Weisheit die mir neu ist

  2. Ihr habt Großes vor ! Meine Lieblinge:

    Grabet den Brunnen, ehe Euch dürstet.
    Wer eine Idee hat, ist stark; wer Ideale hat, ist unbezwingbar.

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