Alternativlos

Roland Engert

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Ärger der Woche

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Alternativlos

Das ist das Unwort des Jahres 2010. Alternativlos bedeutet, es gibt keine andere Möglichkeit. Wer dieses mitteilt will sagen, dass das Ziel und der Weg von allen Seiten betrachtet wurde und es keinen oder nur einen Weg gibt.

Wieso beschleicht mich dabei das Gefühl, dass das aus einer eindimensionalen Betrachtungsweise entspringt? Ist es nicht eher Entscheidungsstarre und völlige geistige Bewegungsunfähigkeit?

Alternativlos klingt wie “Basta”, es besteht kein Diskussionsbedarf, es gibt keine Diskussionswilligkeit.

Dass daraus ein Wutbürger entsteht (Wort des Jahres 2010) ist eigentlich glasklar und alternativlos.

Dass Alternativlos in Zusammenhängen wie “Griechenlandhilfe” (ein Staat, der Menschenrechte und Menschenwürde, insbesondere von afrikanischen Flüchtlingen, aufs mieseste missachtet), Stuttgart 21, Frankfurter Flughafen und Gesundheitsreform benutzt wird, ist bezeichnend.

Gewünscht hätte ich mir die Verwendung “Alternativlos” zum Beispiel in Zusammenhang mit Themen wie: Menschenrechte (und diese Alternativlos vertreten), Bekämpfung der Kinderarmut (reicht zunächst in D), Bildungschancen unabhängig von Herkunft, Korruptionsverfolgung, Entbürokratisierung und soziale Gerechtigkeit.

Solange das nicht der Fall ist, ist es für mich Alternativlos, geistig unbewegliche Politiker abzuwählen. Ist es Alternativlos, Wikileaks gut zu heißen. Ist für mich D keine attraktive Alternative und rate jedem davon ab auch nur daran zu denken eine Familie mit Kind zu gründen. Denn wer das tut ist ganz sicher Alternativlos. Basta!

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